China lockert Auflagen für Kreditvergabe für Banken

China lockert Auflagen für Kreditvergabe für Banken

Bank-of-China-Filiale in Peking.

Peking – Angesichts zunehmender Konjunktursorgen sollen die chinesischen Grossbanken offenbar wieder mehr Kredite vergeben. Die Regierung lockert deshalb Kreisen zufolge die Auflagen. Den Instituten solle erlaubt werden, einen höheren Anteil ihrer Einlagen als Kredite weiterzugeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Vertreter der Banken. Mit dem Schritt wolle die Regierung den Rückgang bei der Kreditvergabe stoppen. Zuletzt hatte die chinesische Wirtschaft deutlich an Fahrt verloren, die neuen Darlehen sanken auf niedrigsten Stand seit vier Jahren.

Die vier Grossbanken verfügten Ende September 2011 über Einlagen von 39,5 Billionen Yuan, das sind gut 4,7 Billionen Euro. Auf diesem Niveau würde die Erhöhung des Verhältnisses von Krediten zu Einlagen um nur einen Prozentpunkt eine Ausweitung der Kreditvergabe um 395 Milliarden Yuan bedeuten.

2011: Noch strengere Massgaben eingeführt
Bislang dürfen die Industrial & Commercial Bank of China (ICBC), die Bank of China, die China Construction Bank und die Agricultural Bank of China nicht mehr als 75 Prozent der Einlagen als Kredite vergeben. Im vergangenen Jahr, als die Wirtschaft noch zu überhitzen drohte, begann die Regierung sogar damit, noch strengere Massgaben einzuführen. Dabei wurden für jede Bank einzelne Vorgaben festgelegt, die teils durch deutlich unter den 75 Prozent lagen. 2010 verliehen die Institute noch die Rekordsumme von 2,7 Billionen Yuan.

2012: Niedrigstes Wachstum seit acht Jahren erwartet
China erwartet in diesem Jahr das niedrigste Wachstum seit acht Jahren. Die Wirtschaft soll nur noch um 7,5 Prozent zulegen. 2011 war die zweitgrösste Volkswirtschaft der Erde noch um 9,2 Prozent gewachsen und galt damit als Motor der Weltkonjunktur. Im Februar rutschte die Handelsbilanz in die roten Zahlen. Das Defizit lag mit 31,5 Milliarden US-Dollar auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Das setzt auch die Staatsfinanzen unter Druck. (awp/mc/ps)

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