CH-Eröffnung: Leichtes Plus
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit etwas höheren Kursen eröffnet. Grund für die weiterhin recht gute Stimmung sind laut Händlern positive Vorgaben vor allem aus Asien. Die dortigen Märkte hätten in der Hoffnung auf gute US-Konjunkturdaten überwiegend im Plus geschlossen, hiess es. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte entsprechend ebenfalls positiv und lag am Morgen mehr als ein halbes Prozent höher als zum Europa-Schluss am Vorabend.
Im Laufe des Morgens könnten laut Marktkreisen auch die März-Zahlen zum deutschen ZEW-Konjunkturindex die Finanzmärkte etwas bewegen. Am Nachmittag werden dann vor allem die US-Zahlen zum Detailhandel Februar und zu den Lagerbeständen im Januar für Interesse sorgen. Neue Impulse könnte dann auch die amerikanische Notenbank liefern, wenn sie am Dienstagabend ihren jüngsten Zinsentscheid und dabei die aktuellste Einschätzung der wirtschaftlichen Lage kommuniziert. Da die Veröffentlichung allerdings erst nach dem europäischen Schluss stattfindet, dürften sich die News eher auf das Geschehen am Mittwoch auswirken.
Der wichtigste Aktienindex SMI steht um 09.30 Uhr 0,36% höher auf 6’212,15 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) legt derweil 0,56% auf 948,85 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,31% auf 5’693,37 Zähler zu. Von den 30 Blue Chips notieren zur Berichtszeit 27 im Plus, lediglich einer im Minus und zwei unverändert.
Börsenrelevante News aus dem Blue-Chips-Bereich sind am Berichtstag Mangelware. Einzig der Technologiekonzern ABB (Aktie +0,6%) hat neue Aufträge in der Grössenordnung von 100 Mio USD aus Australien vermeldet. Für das Rohstoffunternehmen Rio Tinto können 17 Verteilstationen geliefert werden. Dieser Auftragserfolg dürfte die Investoren freuen und könnte der Aktie einen leicht positiven Impuls verleihen, kommentiert man bei Notenstein dazu.
An der Tabellenspitze stehen nach einer halben Handelsstunde die Finanztitel, wobei die CS mit einem Plus von 1,9% als Spitzenreiter heraussticht. Dahinter folgen Julius Bär und UBS mit je +1,2%. Händler begründen dies vor allem mit dem wieder gestiegenen Risikoappetit der Anleger. Aufgrund der Erwartung mehrheitlich guter Konjunkturzahlen notieren auch einige Zykliker weit vorne, wie etwa Transocean, Holcim, Richemont oder Adecco (alle +1,0%).
Am Schluss der Tabelle liegen wie meist in Phasen guter Stimmung die defensiven Schwergewichte, die entsprechend den Index etwas zurückhalten. Während Roche leicht zulegt (+0,1%), steht Novartis unverändert und Nestlé knapp im Minus (-0,1%).
Etwas vielfältiger sind die News aus dem breiten Markt. Immerhin sechs Unternehmen haben ihre provisorischen oder bereits definitiven Jahreszahlen veröffentlicht, so etwa der Gesundheitskonzern Galenica (+1,7%), der Logistiker Swisslog (-2,4%), der Vermögensverwalter Partners Group (unv.), das Industrieunternehmen Metall Zug (+1,6%), der Tessiner Energiekonzern SES oder die im Verpackungsbereich tätige IPS (beide ungehandelt). Die meisten Zahlen lagen mehr oder weniger im Rahmen der Analysten-Schätzungen, soweit solche vorhanden waren.
Ausserdem hat sich das Biotechunternehmen Cytos (+18%), das mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat(te), mit positiven News gemeldet. Eine vom Obergericht des Kantons Zürich erteilte Genehmigung zur Restrukturierung der ausstehenden Wandelanleihe sei rechtskräftig und die Inhaber der Obligation erhielten per 20. März die Hälfte des Nominalwertes ihrer Papiere zurück, hiess es. Laut dem Unternehmen ist das Überleben der Gesellschaft damit gesichert.
Good News ähnlicher Art gab es für Swissmetal (+17%). Die Nachlassstundung für den Buntmetallverarbeiter wurde um sechs Monate verlängert. Dadurch könnten die Vorbereitungen für die Gläubigerversammlung sowie der Betrieb an den beiden Standorten in Dornach und Reconvilier sowie die Verkaufsverhandlungen für das Unternehmen weitergeführt werden, hiess es.
Und der Technologie-Konzern Ascom (-0,3%) schreitet voran bei der geplanten Veräusserung der Kerngeschäftsbereiche der ehemaligen Division Security Communication. Eine Tochtergesellschaft in Österreich wurde an den Geschäftsführer, ein anderer Bereich an die britische TDM verkauft. (awp/mc/pg)