Bossard 2011: Reingewinn bei 44,8 Mio CHF gehalten
Bossard-CEO David Dean.
Zug – Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard hat im Geschäftsjahr 2011 das Rekordniveau auf Stufe Reingewinn aus dem Vorjahr praktisch gehalten. Entsprechend soll auch eine unveränderte Dividende ausbezahlt werden. Der Umsatz ging zwar in Schweizer Franken minim zurück, bereinigt um den Wechselkurseffekt ergab sich indes ein knapp zweistelliges Plus. Für das Geschäftsjahr 2012 zeigt sich das Unternehmen «vorsichtig optimistisch».
Der EBIT legte um 6,3% auf 50,3 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 11,0% (VJ 10,3%) zu, der Reingewinn ging dagegen leicht um 0,3% auf 44,8 Mio zurück. Zu unveränderten Wechselkursen hätte das Wachstum des EBIT knapp 15% und des Reingewinns gut 5% betragen, wie das in der industriellen Verbindungstechnik tätige Unternehmen mitteilte. Es soll eine unveränderte Dividende von 6,00 CHF ausgeschüttet werden, entsprechend einer Dividendenrendite zum aktuellen Aktienkurs von rund 4,8%.
Damit hat Bossard die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 49,2 Mio und für den Reingewinn bei 43,4 Mio.
Neue operative Rekordwerte
Bereits im Januar wurde der Umsatz mitgeteilt: Er fiel zwar um 0,9% auf 473,5 Mio CHF zurück, in Lokalwährungen ergab sich allerdings ein Plus von 9,0%. Zum Wachstum haben alle Absatzregionen beigetragen. Nachdem die Zuwachsraten im ersten Semester noch in allen drei Regionen zweistellig ausgefallen war, hat die Nachfragedynamik im zweiten Halbjahr vor allem in Europa und Asien nachgelassen.
Die «äusserst volatile» Währungssituation sowie der Anstieg der Rohstoffpreise zu Beginn des Jahres, welcher nicht vollständig an die Kunden weitergegeben habe werden können, haben die Bruttomarge belastet. Die verstärkte Fokussierung auf Spezialteile und kundenspezifische Sonderanfertigungen habe dies indes teilweise kompensiert, heisst es. EBIT und EBIT-Marge erreichten ein neues Rekordniveau, während der Reingewinn auf dem Rekordniveau des Vorjahres gehalten wurde. Dieses «erfreuliche» Ergebnis sei erneut geografisch breit abgestützt.
Höhere Betriebskosten
Die Betriebskosten erhöhten sich ebenfalls, vor allem wegen des höheren Personalbestandes, wegen des höheren Geschäftsvolumens aber auch wegen des bewussten Ausbaus des Vertriebs, der Investitionen und des Engineering. Insgesamt sind die Kosten gemäss Bossard indes unterproportional zum Umsatz gestiegen, womit der tiefere Bruttogewinn über die Kostenseite kompensiert wurde.
Für 2012 vorsichtiger Optimismus
Der Finanzaufwand nahm hauptsächlich währungsbedingt zu, wogegen sich das tiefe Zinsniveau hier positiv auswirkte. Trotz höheren Investitionen und Nettoumlaufvermögen ergab sich ein freier Cashflow von gut 13 Mio CHF, die Nettoverschuldung stieg gleichzeitig auf 29,6 Mio von zuvor 25,7 Mio an. Mit den nicht beanspruchten Krediten und der hohen Eigenkapitalquote von gut 62% ergebe sich ein «solide Basis, um in weiteres Marktwachstum investieren zu können», heisst es.
Für 2012 zeigt sich das Unternehmen «vorsichtig optimistisch». Wegen der kurzfristig wohl kaum überwindbaren weltweiten Unsicherheiten sei grundsätzlich mit einer tieferen Nachfrage zu rechnen. Aufgrund der gut gefüllten Pipeline im Neugeschäft werde indes trotz des herausfordernden Umfelds ein «ansprechendes» Wachstum erwartet. Sollten die Umsatzziele erreicht werden, werde dies auch von einer entsprechend positiven Ertragsentwicklung begleitet sein. (awp/mc/pg)