Implenia: Mehr Umsatz – deutlich mehr Gewinn
Implenia-CEO Anton Affentranger.
Zürich – Der Baukonzern Implenia hat im Geschäftsjahr 2011 unter anderem wegen einer Akquisition in Norwegen den Umsatz gesteigert. Dank Wachstum im Projektgeschäft und verschiedener weiterer Gründe ist der Gewinn deutlich überproportional angestiegen und hat neue Rekordwerte erreicht. Entsprechend wird auch die Dividende erhöht. Für das Geschäftsjahr 2012 zeigt sich das Unternehmen grundsätzlich zuversichtlich und erwartet eine weiterhin stabile Baukonjunktur.
Der Umsatz erhöhte sich um 5,6% auf 2,52 Mrd CHF. Auf vergleichbarer Basis, das heisst ohne die seit Mitte Juli konsolidierte Implenia Norge, resultierte ein Umsatzplus von 2,2% auf 2,44 Mrd. Der Auftragsbestand per Ende Februar 2012 lag bei 3,13 Mrd und damit knapp 4% über dem Wert von Ende Juni 2011. Vor allem im letzten Quartal 2011 habe sich der Auftragseingang unter anderem als Folge der intensivierten Kunden- und Marktorientierung deutlich verbessert, wie Implenia am Dienstag mitteilte.
Rekordgewinn führt zu höherer Dividende
Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 21% auf 93,7 Mio CHF, die entsprechende Marge wurde auf 3,7% (VJ 3,3%) verbessert. Der Reingewinn zog um 17% auf 61,4 Mio an. Der Verwaltungsrat beantragt entsprechend die Ausschüttung einer um 20 Rapppen höheren Dividende von 1,10 CHF je Aktie. Mit den vorgelegten Zahlen hat der Baudienstleister die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2,41 Mrd, für den EBIT bei 79,8 Mio und für den Reingewinn bei 52,4 Mio.
Bestmarken bei EBIT und Reingewinn
Sowohl beim operativen Ergebnis als auch beim Reingewinn seien Bestmarken erzielt worden, schreibt Implenia. Die Ertragskraft habe zum sechsten Mal in Folge zugenommen. Mit der Akquisition der norwegischen Betonmast Anlegg (Implenia Norge) sei zudem ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung der Auslandstrategie erreicht worden. Die im Vergleich zum Umsatzwachstum überproportionale Verbesserung des Gewinns ist den Angaben zufolge auf das Wachstum im margenstarken Projektgeschäft, auf bessere Projektabschlüsse als Folge eines optimierten Projektmanagements in der Generalunternehmung und auf ein striktes Kosten- und Risikomanagement zurückzuführen.
Bei den Bereichen erreichte der grösste Real Estate (Generalunternehmung, Engineering, Projektentwicklung) ein Umsatzplus von 8% auf 1,42 Mrd sowie eine Zunahme des EBIT um gut 23% auf 45 Mio. Hier sichere das breit aufgestellte Projektentwicklungsportfolio das künftige operative Ergebnis, während gleichzeitig der Anteil der intern generierten Generalunternehmungs- und Bauproduktionsaufträge erhöht worden sei.
Bau Infra mit starkem zweiten Halbjahr
Der Bereich Bau Infra verzeichnete dagegen einen Rückgang des Umsatzes um 4,4% auf 1,15 Mrd und des EBIT um rund 28% auf 18,1 Mio. Hier hätten im ersten Semester die angespannte Preissituation im Hochbau sowie eine Reihe von Projekten, die unter den Erwartungen abgeschlossen hätten, das Ergebnis belastet. Die umgehend eingeleiteten Korrekturmassnahmen sowie die günstigen Wetterbedingungen hätten dann zu einem sehr guten zweiten Halbjahr geführt. Im Zuge dieser Massnahmen kam es zum Rücktritt von CEO Hanspeter Fässler, welcher durch den VR-Präsidenten und früheren CEO Anton Affentranger ersetzt wurde.
Im dritten Konzernbereich, Industrial Construction, ergab sich eine Verdoppelung des EBIT auf 30,5 Mio, während die Produktionsleistung um knapp 8% auf 376,1 Mio gesteigert wurde. Der Umsatz schnellte dank der Akquisition der norwegischen Betonmast Anlegg um rund 58% in die Höhe.
Zuversicht für 2012
Dank des höheren Auftragsbestandes sei man gut ins Geschäftsjahr 2012 gestartet, so Implenia. Die gefüllte Auftragsbücher, die fokussierte Strategie sowie eine weiterhin stabile Baukonjunktur liessen auch für das laufende Geschäftsjahr einen guten Geschäftsgang erwarten. Die intensivierte Kunden- und Marktorientierung sowie eine Aufbruchstimmung innerhalb der Gruppe trügen zusätzlich zu einem positiven Ausblick bei. Weiter gab Implenia zwei Rücktritte im Verwaltungsrat bekannt: Toni Wicki und Philippe Zoelly werden an der kommenden GV nicht zur Wiederwahl stehen. (awp/mc/ps)