CH-Eröffnung: Seitwärtstendenz im SMI

CH-Eröffnung: Seitwärtstendenz im SMI

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist nur wenig verändert in die neue Woche gestartet. Der Leitindex SMI kann am Montag auf die Unterstützung der Index-Schwergewichte Nestlé und Novartis zählen, während Zykliker und Banken auf das Börsenbaromter Druck ausüben. Als belastenden Faktor sehen Händler die etwas gedämpften Wachstumsaussichten in China. Zudem verbleiben Unsicherheiten mit Blick auf die hoch verschuldeten Länder der Eurozone oder betreffend der politischen Krise im Iran.

Der chinesische Premier Wen Jiabao hat am Montagmorgen zum Auftakt des diesjährigen Volkskongresses das Wachstumsziel für das laufende Jahr auf 7,5% reduziert, nachdem zuvor noch mit einem BIP-Wachstum von 8% gerechnet worden war. Als Grund wurde die Eintrübung der Exporte nach Europa und in die USA genannt. In Griechenland bleibt der geplante Schuldenschnitt für private Gläubiger das Top-Thema. Die Gläubiger haben bis am Donnerstag Zeit, um zu dem von Athen unterbreiteten Umtauschangebot Stellung zu nehmen. Ebenfalls am Donnerstag gibt die EZB den Leitzinsentscheid bekannt, und am Freitag steht der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht zur Publikation an.

Der SMI steht um 09.30 Uhr 0,02% höher bei 6’150,40 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappt Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,17% auf 941,49 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) notiert 0,01% höher auf 5’622,80 Zählern.

Bei den Bluechips halten sich Verlierer und Gewinner in etwa die Waage. Kühne + Nagel geben nach der Veröffentlichung der Jahreszahlen um 0,2% nach. Der Logistikkonzern hat beim Umsatz die Marktvorgaben erfüllt, lag dagegen beim Gewinn etwas hinter den Analystenschätzungen zurück. Die Zahlen enthielten jedoch kaum Überraschungen, meinen Analysten. Die erhöhte Dividende und die Wachstumsprognosen werden gelobt. Die Titel des Branchennachbars Panalpina sinken um 0,6%.

Die grössten Verluste im SMI/SLI verzeichnen UBS (-0,9% auf 12,61 CHF), dies obwohl die Citigroup das Kursziel auf 15,00 von 13,50 CHF erhöht und das «Buy»-Rating bekräftigt hat. Die Analysten führen die starke Kapitalschaffung der UBS und die verbesserte Entwicklung im Wealth Management als Kaufargumente an.

Credit Suisse geben um 0,5% nach. Die CS will bestimmte ausstehende Tier-1- und Tier-2-Instrumente bis zu einem Gesamtbetrag von 4 Mrd CHF zurückkaufen, um die Kapitalstruktur frühzeitig auf die künftigen Kapitalanforderungen auszurichten. Einen Rückschlag für die Bank gibt es aber aus den USA: Ein Bezirksrichter in Columbus im US-Bundesstaat Ohio hat am Freitag den Antrag der Bank zurückgewiesen, eine Klage geprellter Investoren im Zusammenhang mit Anleihen der später pleitegegangenen National Century Financial abzulehnen.

Nebst den Grossbanken gehören konjunkturabhängige Titel wie Syngenta (-0,9%), Clariant (-0,8%), Richemont (-0,7%) oder Givaudan (-0,5%) zu den Verlierern.

Transocean verlieren 0,1%. In der Aufarbeitung des Unfalls der Ölplattform Deepwater Horizon, wo Transocean als Plattformbetreiberin tätig war, ist der Ölkonzern BP einen Schritt weitergekommen. BP hat sich mit Privatleuten und Firmen auf einen Vergleich über Entschädigungszahlungen in Höhe von 7,8 Mrd USD geeinigt. Diese Zahlung sei geringer als er erwartet ausgefallen, meinen Händler. Allerdings steht dem Konzern noch ein Prozess mit der US-Regierung bevor. Auch Transocean und die für fehlerhafte Zementierung verantwortliche Firma Halliburton sollen laut BP mitzahlen.

Auf der Gegenseite steigen Nobel Biocare um 0,6%, Lonza um 0,5% und die Schwergewichte Nestlé und Novartis um 0,5% respektive 0,4%.

Im breiten Markt hat OC Oerlikon (+6,4% auf 7,65 CHF) mit dem deutlich gesteigerten Ergebnis die Analystenerwartungen übertroffen. Nachdem das Industrieunternehmen in den letzten Jahren nie Dividende gezahlt hat, wird nun der Generalversammlung wieder eine Ausschüttung von 0,20 CHF pro Aktie vorgeschlagen. Aber auch der Verkauf der Solarsparte wird als positiv hervorgehoben.

Der Sicherheitstechnikkonzern Kaba (Aktie (+0,5%) hat im Halbjahr 2011/12 besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Für das Gesamtjahr stellt Kaba ein leichtes Umsatzwachstum in Aussicht sowie eine gegenüber dem Halbjahr leicht rückläufige Marge.

Ein deutliches Plus verbuchen Evolva (+17%). Beflügelt werden die Titel von Studiendaten zu einem neuartigen Antibiotikum. Grössere Abschläge verbuchen die volatilen Mondobiotech (-8%), Micronas (-3,5%) oder Temenos (-3%). (awp/mc/ps)

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