Süsse Zahlen: Lindt & Sprüngli steigert Margen

Süsse Zahlen: Lindt & Sprüngli steigert Margen

Lindt & Sprüngli-Konzernchef Ernst Tanner.

Kilchberg – Lindt & Sprüngli sieht sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen in vielen Ländern «weiterhin auf Erfolgskurs». Aufgrund des starken Frankens war der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr 2011 zwar rückläufig, bei mehr oder weniger stabilem Betriebs- und Reingewinn stiegen die Margen aber deutlich an. Die Dividende wird entsprechend um über 10% erhöht. Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern zuversichtlich und bestätigt die langfristigen Ziele.

Bereits im Januar war der Umsatz 2011 vermeldet worden: Er nahm in Franken zwar um 3,5% auf 2,49 Mrd CHF ab, organisch legten die Verkäufe aber um 6% zu; d.h. die Wechselkurse belasteten das Ergebnis mit 9,5%. Der Betriebsgewinn (EBIT) konnte um 1% auf 328,7 Mio CHF gesteigert werden, entsprechend ergibt sich eine um 60 Basispunkte verbesserte operative Gewinnmarge von 13,2%, wie der Premiumschokoladen-Hersteller mitteilte.

Reingewinn steigt auf 246,5 Mio Franken
Der Reingewinn legte um 1,9% auf 246,5 Mio CHF zu, was eine Umsatzrendite von 9,9 (9,4)% ergibt. Organisch entsprechen das Betriebsergebnis und der Reingewinn einer Steigerung von 12% resp. 14%. Insgesamt lagen die Zahlen im Rahmen der Erwartungen oder knapp darüber.

Schnelleres Wachstum als der Markt
Es sei dem Unternehmen einmal mehr gelungen, das strategische Wachstumsziel zu erreichen und in einem fortschreitend schwierigen Konjunktur- und Währungsumfeld deutlich schneller als die Märkte zu wachsen, teilte Lindt & Sprüngli mit. Man habe praktisch überall und in allen Kategorien zusätzliche Markanteile hinzu gewonnen. Ausserdem sei die EBIT-Marge mit +60 über dem langfristigen Ziel von jährlich +20 bis 40 Basispunkte verbessert worden.

Dividende soll um 11 % höher ausfallen
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung aufgrund der guten Zahlen die Ausschüttung einer 11% höheren Dividende von 500 CHF (VJ 450) pro Namenaktie bzw. 50 (45) CHF pro Partizipationsschein (PS). Sie soll in Form einer verrechnungssteuerfreien Agio-Ausschüttung von Reserven aus Kapitaleinlagen stattfinden.

Eigenkapitalquote bei gut 64 %
Die Bilanz des Unternehmens sei «nach wie vor überaus gesund und spiegelt eine Position der Stärke», heisst es. Per Ende 2011 lagen Eigenkapitalquote und Netto-Liquidität des Unternehmens bei gut 64% bzw. 486 Mio CHF. Im Rahmen des seit Frühjahr 2011 laufenden Aktienrückkaufprogramms von maximal 5% des Kapitals wurden per Ende 2011 Namenaktien und PS im Gesamtwert von 220 Mio CHF zurückgekauft.

Zuverlässige Prognosen schwierig
Für das laufende Geschäftsjahr 2012 gibt sich der Konzern weiter recht optimistisch. Er hält zwar fest, dass die Schuldenkrise immer weiter um sich greife und das weltweite Finanz- und Wirtschaftsgeschehen in zunehmendem Mass beeinflusse, wobei die Folgen dieser Entwicklung schwer abzuschätzen und zuverlässige Prognosen kaum zu erstellen seien. Hinzu kämen die Volatilität auf den Rohstoffmärkten und die Verunsicherung der Konsumenten. Dank einer soliden Ertrags- und Finanzlage und einer Strategie, die sich auch in schwierigen Zeiten bewährt habe, sei die Gruppe «gut aufgestellt, um die zukünftigen Herausforderungen anzunehmen». Sie hält daher an den langfristigen Zielen eines jährlichen organischen Wachstum von 68% und einer Steigerung der EBIT-Marge um 20 bis 40 Basispunkte pro Jahr fest.

Chancen in den Schwellenländern
Der Konzern betont in der Mitteilung u.a. auch die Wichtigkeit der geographischen Expansion. Mit der Erschliessung neuer Märkte in aufstrebenden Schwellenländern wie beispielsweise Russland, China und Brasilien, böten sich Chancen mit viel Entwicklungspotenzial, die es zu ergreifen gelte. Mit der Gründung eigener lokaler Organisationen, aber auch über die Suche nach neuen Wegen in der Distribution, versuche das Unternehmen mit der Marke Lindt in schon etablierten Märkten weiter zu wachsen und in neuen Märkten «möglichst schnell und effizient» Fuss zu fassen.

Entschädigung von Konzernchef Tanner erhöht sich auf über 8 Mio
Konzernchef Ernst Tanner hat für das vergangene Jahr eine Gesamtentschädigung von etwas über 8 Mio CHF erhalten. Damit erhöhte sich seine Bezahlung gegenüber dem Vorjahr um gut eine Million Franken, wie dem Geschäftsbericht des Schokoladenherstellers zu entnehmen ist. Tanner gehört damit erneut zu den bestbezahlten Schweizer Spitzenmanagern. Die Vergütung setzt sich aus einem Fixlohn von 1,3 Mio, einem variablen Bonus von 1,6 Mio sowie übrigen Bestandteilen in Höhe von 0,6 Mio zusammen. Dazu kommen Optionen im Gegenwert von 1,8 Mio sowie Aktien von 2,7 Mio CHF.

Zusätzlich zu seiner Entschädigung als Konzernchef erhält Tanner für seine Funktion als Verwaltungsratspräsident weitere 260’000 CHF in bar. Die übrigen Mitglieder der Geschäftsleitung sowie der erweiterten Geschäftsleitung – gesamthaft sieben Personen – wurde 2011 mit insgesamt 11,2 Mio entschädigt. (awp/mc/pg)

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