Ölpreise fallen nach Bernanke-Aussagen
New York – Die Ölpreise sind am Mittwoch nach Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke und einem deutlichen Anstieg der Ölreserven in den USA den dritten Handelstag in Folge gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete im späten Nachmittagshandel 121,38 US-Dollar. Das sind 17 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI verbilligte sich hingegen deutlich stärker um 1,17 Dollar auf 105,38 Dollar.
Entgegen den Erwartungen von Anlegern lieferte der US-Notenbankchef Ben Bernanke bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses keine Hinweise auf neue Hilfsmassnahmen der Zentralbank für die lahmende US-Wirtschaft. Bernanke sprach vielmehr von einer zuletzt positiven Entwicklung am stark beachteten US-Arbeitsmarkt. Das habe an den Finanzmärkten zu einer «sehr grossen Enttäuschung» geführt, sagte ein Händler.
Stärkere US-Währung setzt Ölpreise ebenfalls unter Druck
Im Anschluss an die Bernanke-Äusserungen sprang zudem der Kurs des US-Dollar kräftig nach oben. Der starke Anstieg der US-Währung habe die Ölpreise ebenfalls unter Verkaufsdruck gesetzt, hiess es weiter. Rohöl wird an den Rohstoffmärkten in US-Dollar gehandelt und ein Anstieg der amerikanischen Währung verteuert den Rohstoff in den Ländern ausserhalb des Dollar-Raums.
US-Ölreserven um 4,2 Mio Barrel gestiegen
Schliesslich habe ein deutlicher Anstieg der Ölreserven in den USA den Preis für Rohöl belastet, hiess es weiter. In der grössten Volkswirtschaft der Welt stiegen die Lagerbestände laut Regierungsangaben in der vergangenen Woche um 4,2 Millionen Barrel auf 344,9 Millionen Barrel.
OPEC-Rohölpreis notiert tiefer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel ebenfalls deutlich zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 122,15 Dollar. Das waren 1,10 Dollar weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/pg)