EU-Schluss: EuroStoxx mit erstem Plus seit 4 Tagen

EU-Schluss: EuroStoxx mit erstem Plus seit 4 Tagen

Paris – Der EuroStoxx 50 hat sich am Freitag mit dem ersten Schlussgewinn seit vier Tagen noch ein kleines Wochenplus gesichert. Der Index ging mit einem Aufschlag von 0,62 Prozent auf 2.523,69 Punkte aus dem Handel. Auf Wochensicht bleibt damit ein Gewinn von 0,13 Prozent. In Paris ging es für den Cac 40 am Freitag um 0,57 Prozent auf 3.467,03 Punkte hoch. In London gab der FTSE 100 hingegen 0,05 Prozent auf 5.935,13 Punkte ab.

Überraschend positive US-Konjunkturdaten hätten den Markt gestützt, sagten Händler. Das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im Februar war überraschend deutlich nach oben revidiert worden. Zudem waren die Verkäufe neuer Häuser im Januar höher ausgefallen als von Volkswirten vorhergesagt.

Die Telekomgrössen Telecom Italia und Telefonica legten sehr unterschiedliche Jahreszahlen vor. Die Aktien der Italiener stiegen an der EuroStoxx-Spitze um 6,84 Prozent und profitierten damit insbesondere von der guten Geschäftsentwicklung in Südamerika. Dagegen waren die Titel des spanischen Konkurrenten mit minus 0,16 Prozent einer der schwächsten Werte im Index. Hier belastete insbesondere das schwache Geschäft auf dem Heimatmarkt, wo die Kunden wegen der hohen Arbeitslosigkeit zu Billiganbietern abwanderten.

Die Bankenwerte gehörten europaweit zu den grössten Gewinnern, nachdem die US-Bank Merrill Lynch den europäischen Bankensektor hochgestuft hatte. Der Sektorindex nahm mit plus 0,99 Prozent einen der vorderen Plätze in der Branchenübersicht ein. Die Aktien der Deutschen Bank verteuerten sich um 4,54 Prozent – sie profitierten davon, dass Merrill-Analyst Derek de Vries sie von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und zudem auf die «Europe 1»-Auswahlliste gesetzt hatte. Die Aktien des italienischen Konkurrenten Intesa SanPaolo, für die er das Kursziel ebenso wie für die japanische Grossbank Nomura angehoben hatte, gewannen 2,90 Prozent.

Für die Anteilsscheine der Lloyds Banking Group ging es hingegen am Ende des FTSE 100 angesichts schwacher Zahlen nach anfänglichen Gewinnen um 2,31 Prozent bergab. Der Jahresverlust des teilverstaatlichten Instituts hatte sich im vergangenen Jahr mit 2,8 Milliarden Pfund vervielfachte und fiel auch höher aus als erwartet. Marktexperte David Buik von BGC Partners hatte die Anfangsgewinne mit der Erleichterung am Markt über die Rückkehr von Vorstandschef Antonio Horta-Osorio begründet, aber die Nachhaltigkeit der guten Kursentwicklung kritisch betrachtet. Seit Jahresbeginn hatten die Titel bereits mehr als 40 Prozent gewonnen.  (awp/mc/upd/ps)

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