CS-SBV-Bauindex: Wetterbedingte Zwangspause
Zürich – Die Schweizer Bauwirtschaft hat zuletzt unter dem kalten Winterwetter gelitten: Der von der Credit Suisse (CS) und dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) errechnete Bauindex ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 4% oder 5 Punkte auf 128 Zähler gesunken.
Der Rückgang folge auf den starken Anstieg des Vorquartals und erstrecke sich über alle Bausparten, heisst es in der Mitteilung der beiden Institute vom Freitag. Diese Korrektur spiegelt den Angaben zufolge hauptsächlich den Wetterkontrast zwischen baufreundlichem Jahresende 2011 und ungewöhnlich frostigem Februar 2012. Der ansonsten dynamischen Baukonjunktur werde dadurch eine kurze Pause verordnet.
Wohnungsbau: Pipeline prall gefüllt
Vor allem der Wohnungsbau dürfte diesen erwarteten Umsatzrückgang zu Jahresanfang über die kommenden Quartale wieder gutmachen. Die Pipeline sei prall gefüllt, die Anzahl baubewilligter Wohnungen und Häuser habe 2011 mit rund 51’500 Einheiten den höchsten Stand seit 1994 erreicht. Hinzu kommen im Bau befindliche Wohnungen, deren Anzahl sich im dritten Quartal 2011 auf 70’613 summierte.
Eingeschränktes Wachstumspotenzial
Trotz baldiger Rückkehr auf den Wachstumspfad dürfte sich dieser mittelfristig allerdings abflachen: Kapazitätsengpässe und strukturelle Branchenprobleme würden das Wachstumspotenzial einschränken, heisst es. Vor allem im Hochbau machten Fachkräftemangel und intensiver Wettbewerb vielen Unternehmen zu schaffen.
Tiefbau weiter im Hoch
Der Tiefbau seinerseits profitiere weiterhin von hoher Nachfrage nach Infrastruktur- und Verkehrsbauten und deren Finanzierbarkeit aufgrund ausgeglichener öffentlicher Haushalte. Einzig der Wirtschaftsbau leide weiter unter trüben Konjunkturaussichten und zurückhaltender Investitionsneigung der Unternehmen. (awp/mc/ps)