IHAG Kommentar: Die Liquiditäts-Rally geht weiter

IHAG Kommentar: Die Liquiditäts-Rally geht weiter

Zürich – Die Aktienmärkte setzten in der letzten Woche ihre Hausse fort. In Europa war der Dax mit einem Wochengewinn von 2.3% der Spitzenreiter. Der SMI gewann 1.8%, was vor allem auf das starke Quartalsergebnis von Nestlé (+4.1%) zurückzuführen ist. In den USA stieg der S&P500 1.4% und steht mit einem Wert von 1‘361 auf einem 12-Monate-Höchst.

Als Katalysator wirkten hier robuste Wirtschaftszahlen, wie beispielsweise die Industrieproduktion oder die Anzahl der Baubeginne am Immobilienmarkt. Bei den Währungen gab es in der letzten Woche wenig Bewegung. Der EUR/CHF steht nach wie vor bei knapp über 1.20 und der EUR/USD pendelt weiterhin im Bereich von 1.30 und 1.32. Im Rohstoffsektor verteuerte sich der Ölpreis weiter um 1.2%, nachdem der Iran ankündigte seine Öllieferungen nach Grossbritannien und Frankreich zu stoppen. Wir sehen klar ein Risiko weiter steigender Preise, was sich im Endeffekt negativ auf die Wirtschaftsentwicklung auswirken könnte. Hauptbetroffen davon wäre Europa, wo der Zustand vieler Volkswirtschaften bereits schwach ist. Der Goldpreis beendete die Woche unverändert bei USD 1720 pro Feinunze.

Erstaunliche Resistenz gegenüber schlechten Nachrichten
Die Aktienmärkte zeigten in den letzten Wochen eine erstaunliche Resistenz gegenüber schlechten Nachrichten und manche Marktteilnehmer reiben sich ob den hohen Kurssteigerungen die Augen. Negative Nachrichten, wie beispielsweise die Kontraktion der EU-Wirtschaft im 4. Quartal 2011 um 0.3% oder die Herabstufungen von Länderratings, schockieren die Märkte nicht mehr. Noch vor wenigen Monaten hätten solche Meldungen umgehend starke Verluste an den Börsen ausgelöst. Momentan scheint nichts die Liquiditäts-Rally an den Aktienmärkten stoppen zu können. Zusätzlich stimulieren dürfte die erneute Senkung des Mindestreservesatzes für Geschäftsbanken in China. Dazu erwartet uns eine neue LTRO-Runde in Europa am 28. Februar, bei der Banken wiederum hunderte Milliarden Euro bei der EZB zu günstigen Konditionen aufnehmen werden. Für zusätzliche Liquidität ist damit gesorgt. Wir empfehlen Anlegern investiert zu bleiben.

USA: Zahl der Bohrtürme auf einem Rekordhoch
Angesichts des immer teureren Öls wiederholen wir unsere Kaufempfehlungen von letzter Woche für Öl-Aktien. Interessant erscheinen uns in Europa Total, Royal Dutch und in den USA beispielsweise Hess. Auch BASF dürfte dank seiner Öl-Sparte zu den Profiteuren gehören. Auf der Öl-Serviceseite sehen wir Kurspotential in Baker Hughes. Die Aktie bewegte sich in den letzten Wochen lediglich seitwärts und handelt immer noch 37% unter dem Höchststand vom letzten Juli. In den USA sind zwar die Gaspreise tief, es zeigt sich aber, dass dafür immer mehr Öl gefördert wird. Gemäss neuesten Daten befindet die Zahl der Bohrtürme auf einem Rekordhoch seit Beginn der Messungen in 1987. (IHAG/mc/hfu)

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