US-Schluss: Dow auf Höchststand seit Mai 2008
New York – Anhaltende Hoffnungen auf eine Rettung Griechenlands haben den Dow Jones Industrial am Freitag auf den höchsten Stand seit Mai 2008 gehievt. Der Leitindex legte um 0,35 Prozent auf 12.949,87 Punkte zu. Etwas enttäuschende Konjunkturdaten aber verhinderten einen stärkeren Anstieg des Dow. Auf Wochensicht ergab dies ein Plus von 1,16 Prozent. Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte zum Handelsschluss um 0,23 Prozent auf 1.361,23 Punkte vor.
An der Technologiebörse Nasdaq jedoch ging es nach unten: Der Composite-Index sank um 0,27 Prozent auf 2.951,78 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 0,31 Prozent auf 2.584,24 Punkte.
Für Montag wird die Freigabe des 130 Milliarden Euro schweren EU-Hilfspakets für Griechenland erwartet. Die Chancen einer negativen Überraschung seien mittlerweile wirklich nur noch marginal, sagte ein Marktstratege. So hatten sich der italienische Premierminister Mario Monti, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der griechische Premieminister Lucas Papademos zuversichtlich für eine Rettung des hoch verschuldeten Landes vor der Staatspleite gezeigt.
In den USA war indes der Sammelindex der Frühindikatoren im Januar etwas schwächer gestiegen als erwartet. Im Monatsvergleich legte der Index um 0,4 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet. Der Sammelindex setzt sich aus zehn Frühindikatoren zusammen. Dazu zählen unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Neuaufträge in der Industrie, das Verbrauchervertrauen und die Baugenehmigungen. Unter den Einzelwerten stiegen die Titel des Ketchup-Herstellers Heinz um 4,55 Prozent auf 54,47 US-Dollar. Das Unternehmen hatte mit seinen Quartalszahlen die Analystenprognosen übertroffen.
Die Aktien von United Parcel Service (UPS) schlossen prozentual unverändert bei 76,76 Dollar, waren im Tagesverlauf jedoch um fast 1,7 Prozent gefallen. Der Logistikkonzern will mit dem niederländischen Konzern TNT Express den zweitgrössten europäischen Paketdienst übernehmen. Noch ziert sich die TNT-Führungsspitze und wies die Offerte über 9,00 Euro je Aktie zurück. Es werde aber weiter verhandelt, teilten TNT Express und UPS mit. Die in den USA gehandelten Hinterlegungsscheine der Niederländer schnellten um 54,99 Prozent in die Höhe.
Für die im Dow gelisteten Titel des Pharmakonzerns Pfizer ging es um 0,61 Prozent nach unten. Die beiden grössten europäischen Lebensmittelhersteller Nestlé und Danone sind zwar offenbar an der Kinder-Ernährungssparte des US-Unternehmens interessiert. Die zwei europäischen Unternehmen arbeiten aber derzeit noch an Strategien, um mögliche wettbewerbsrechtliche Bedenken aus dem Weg zu räumen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Unter den Technologiewerten sanken die Anteilsscheine des Computerherstellers Dell im Nasdaq 100 um 0,87 Prozent. Die Experten des Analysehauses Robert W Baird hatten die Papiere von «Outperform» auf «Neutral» abgestuft. Favorit im Index waren die Aktien von First Solar, die um 7,25 Prozent auf 42,59 Dollar ansprangen. Das Unternehmen hatte sich mit dem Bezirk Los Angeles auf die Finanzierung eines Solarprojektes geeinigt. (awp/mc/ps)