CH-Schluss: SMI legt zu

CH-Schluss: SMI legt zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach den Verlusten am Vortag den Handel am Mittwoch mit Kursavancen abgeschlossen. Gute Vorgaben aus den USA und Asien hatten von Beginn weg vor allem Zykliker und Finanztitel gestützt und den Leitindex SMI nahe an den Mitte Januar erreichten Jahreshöchstwert von 6’213 Punkte herangeführt. Die Lage für das hochverschuldete und auf Finanzhilfe angewiesene Griechenland bleibt jedoch kritisch.

Am Markt werde zunehmend über eine Aussetzung der Hilfszahlungen für Griechenland spekuliert, sagte eine Händlerin. Die Verhandlungen über die neue Finanzspritze von 130 Mrd EUR sind noch nicht abgeschlossen, die Eurogruppe fordert von den Griechen grosse Sparanstrengungen. Von griechischer Seite wurde derweil kritisiert, dass der Reformwille Athens nicht ausreichend gewürdigt werde. Die Ankündigung Chinas, die Eurozone unterstützen zu wollen, habe an den Finanzmärkten kaum positive Wirkung erzielt, so die Händlerin weiter. Und auch diverse Konjunkturdaten aus den USA fanden wenig Beachtung.

Der SMI stand zu Börsenschluss um 0,56% höher auf 6’198,34 Punkten. Das Tageshoch lag bei 6’205 Einheiten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avancierte derweil um 0,81% auf 944,73 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,59% auf 5’622,59 Zähler.

Bei den Schweizer Blue Chips entwickelten sich Clariant (+5,7%) und Swisscom (-1,9%) nach der Vorlage der Jahreszahlen in entgegengesetzte Richtung: Während die Titel des Spezialchemiekonzerns an der Spitze der Top-30-Werten lagen, standen die Aktien des Telekomkonzerns am Ende der Tabelle.

Clariant konnten jedoch die hohen Einstiegskurse bei 13,19 CHF nicht halten und gingen mit 13,06 CHF aus dem Handel. Das Unternehmen hatte mit dem Jahresergebnis mehrheitlich die Markterwartungen übertroffen, etwas bemängelt wurde einzig der eher defensive Ausblick. Clariant zahlt erstmals seit drei Jahren wieder eine Dividende aus.

Auf der Gegenseite konnten Swisscom die hohen Verluste aus der Startphase bis Handelsschluss eingrenzen. Der Swisscom macht weiterhin der Preiszerfall und das Fastweb-Engagement in Italien zu schaffen. Dennoch gelang es dem Konzern im vergangenen Jahr, die Marktvorgaben mehr oder weniger zu erreichen. Bemängelt wurde aber der Ausblick. Hier habe man sich am Markt mehr erhofft, meinten Experten.

Unterstützung boten nebst Clariant auch einige Zykliker, angeführt von Nobel Biocare (+4,9%). Die Aktien wurden vom Broker Kepler zum Kauf empfohlen. Ebenfalls breit gesucht waren die Aktien des Personalvermittlers Adecco (+2,5%), wobei laut Händlern vor allem institutionelle Käufer am Werk gewesen seien. Als Kaufgrund wurden die wieder etwas aufgehellten Konjunkturaussichten genannt. Swatch stiegen nach einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs um 2,3% und Transocean dank neuer Bohraufträge um 3,0%.

Gesucht wurden aber auch Finanztitel wie Julius Bär (+2,3%) oder die Aktien der Grossbanken Credit Suisse (+1,0%) und UBS (+0,8%). Nestlé gewannen am Tag vor der Zahlenpublikation 0,4% dazu, bei Givaudan war es ebenfalls ein Plus von 0,4% und ABB kletterten um immerhin 1,1% in die Höhe, während ZFS um 0,4% nachgaben.

Actelion (+1,9%) erholten sich derweil vom deutlichen Kursrückgang nach Zahlen am Vortag. Bei den Pharmaschwergewichten gewannen Novartis 0,5% und die Roche Genussscheine (+0,1%) retteten sich am Ende in die Gewinnzone.

Im breiten Markt haben am Berichtstag der Fleischverarbeiter Bell (-1,9%) und der Minenproduzent IMZ (-1,0%) Jahres- bzw. Quartalszahlen bekannt gegeben. Die Jungfraubahn (-0,3%) hat ausserdem den Verkehrsertrag 2011 kommuniziert.

Unter den grössten Gewinnern waren u.a. Cosmo (+6,7%) zu finden. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den Zulassungsantrag für das Medikament Uceris zur Behandlung von Dickdarmentzündung (Colitis Ulcerosa) akzeptiert. Nun werde eine Meilensteinzahlung durch den Entwicklungspartner Santarus fällig, hiess es.

Bei den schwächsten Werten gaben Meyer Burger um 2,6% nach. Die UBS hatte die Aktien zurückgestuft und empfiehlt diese zu verkaufen. Die Analysten gehen davon aus, dass die in der Solarindustrie tätige Gesellschaft aufgrund der schlechten Auftragslage auf die Kostenbremse treten und Stellen abbauen müsse.

Ein wichtiges Thema am Schweizer Aktienmarkt war ausserdem die Ankündigung des Handelsriesen DKSH, seine Aktien noch im ersten Halbjahr 2012 an der SIX kotieren zu lassen. Dies wäre der erste richtige Zugang am hiesigen Markt seit längerer Zeit. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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