TKB: Bruttogewinn tiefer – Reingewinn höher

TKB: Bruttogewinn tiefer – Reingewinn höher

Peter Hinder, CEO Thurgauer Kantonalbank TKB.

Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat 2011 in einem anspruchsvollen Umfeld ein nach eigener Einschätzung «solides» Ergebnis erwirtschaftet. Der Bruttogewinn kam dabei leicht unter dem Vorjahr zu liegen, der Reingewinn übertraf die Vorjahresmarke insbesondere dank einer geringeren Zuweisung an die Reserven. Im laufenden Jahr rechnet das Institut mit einem verhalten positiven Geschäftsgang.

Der Bruttogewinn verminderte sich 2011 um 2,9% auf 127,8 Mio CHF. Damit habe die Bank um 4,8% über dem eigenen Zielwert abgeschnitten, schreibt das Kantonsinstitut in einer Mitteilung. Bereinigt um Sondereffekte hätte dagegen ein Plus von 7,9% resultiert. Der Reingewinn stieg um 5,4% auf 69,7 Mio CHF. Treiber des Anstiegs waren hier nicht zuletzt die mit 29,5 Mio um 11 Mio tiefer ausgefallene Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken.

In einem von Unsicherheiten und nachhaltig tiefen Zinsen geprägten Markt könne die TKB einen soliden Abschluss 2011 präsentieren, schreibt das Institut.

Zinserfolg legt um 5,1 % zu
Der Betriebsertrag nahm in Berichtsperiode um 1,2% auf 278,8 Mio zu. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft – der wichtigsten Ertragsquelle der Bank – verbesserte sich trotz gedrückter Margen um 5,1% auf 199,3 Mio. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verminderte sich dagegen um 19% auf 55,4 Mio. Hier machten sich die volatilen Börsen und Finanzmärkte negativ bemerkbar. Unter Ausklammerung eines einmaligen Sondereffektes im Vorjahr hätte der Rückgang indes nur 7,7% betragen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft schliesslich stieg um 57% auf 17,5 Mio.

Leicht überproportional nämlich um 5% auf 150,9 Mio CHF erhöhten sich die Kosten. Dabei machte sich insbesondere der um 8,1% höhere Personalaufwand von knapp 97 Mio bemerkbar. Die Erhöhung hänge indes vornehmlich mit einer einmaligen Zuweisung an die Pensionskasse im Umfang von rund 5 Mio CHF zusammen.

Keine Überhitzung im Immobilienmarkt
Das Volumen der Kundenausleihungen nahm 2011 um 4% auf 15,3 Mrd zu. Die Hypothekarkredite verzeichneten dabei ein Wachstum von 3,8% auf 13,5 Mrd. Im Thurgauer Immobilienmarkt zeichnen sich laut Einschätzung der Bank bislang keine Überhitzungserscheinungen ab. Auf der Passivseite der Bilanz erhöhten sich die Kundengelder um 6,6% auf 10,3 Mrd. Die starke Zunahme der Spargelder als wichtigster Refinanzierungsquelle hänge neben dem Zufluss von Neugeldern auch mit der vorsichtigen Haltung vieler Anleger zusammen.

Weiterhin solide präsentiert sich die Kapitalisierung der TKB. Die Eigenkapitalquote wird mit 9,7% ausgewiesen und sei im Branchenvergleich auf einem «guten Niveau», so die Mitteilung. Die Kapitalquote nach Basel III beträgt zum Jahresende 18,1%. Die TKB erfülle damit die verschärften Eigenkapitalerfordernisse bereits jetzt.

Der Kanton sowie die Thurgauer Gemeinden partizipieren am Gewinn mit einer um 1 Mio höheren Ausschüttung von total 25 Mio CHF.

2012 Bruttogewinn von 123,5 Mio Franken erwartet
Im laufenden Jahr 2012 rechnet die TKB mit einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik in der Schweiz. Aufgrund der unsicheren Entwicklungen in der globalen Wirtschaft und Politik dürften die Börsen und Finanzmärkte weiter volatil bleiben. Dank ihrer starken Verankerung im Kanton rechnet das TKB-Management trotz hartem Wettbewerb im laufenden Jahr aber mit einem «verhalten positiven» Geschäftsgang. Der Bruttogewinn wird dabei bei 123,5 Mio erwartet. Dies sei angesichts der unsicheren Marktsituation ein ambitiöser Wert, so die Einschätzung des Instituts. (awp/mc/pg)

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