Mehr Konkurse in der Maschinenbau-Branche
Zürich – Die Maschinenbaubranche in der Schweiz hat im Jahr 2011 als stark exportabhängiger Sektor deutlich unter dem starken Franken gelitten und einen Anstieg der Konkursfälle verzeichnet. Verglichen mit den Insolvenzen in der Schweizer Wirtschaft insgesamt hielt sich das Risiko jedoch noch in Grenzen, so das Resultat einer Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes Credita.
Mit 50 Insolvenzen wurde im Maschinenbau im Jahr 2011 ein Anstieg der Konkursfälle um 35% verzeichnet. Verglichen mit dem Gesamtdurchschnitt der Konkurse in der Schweiz ergibt sich für den Sektor den Berechnungen von Credita zufolge mit 72% jedoch ein unterdurchschnittliches Risiko. Dabei wird der Mittelwert mit 100% gerechnet. Auch bei der Gründungsintensität fiel der Wert für das Segment mit 58% deutlich unter dem Durchschnitt aus. Die Zahl der Neueintragungen ins Handelsregister stieg 2011 mit 367 Firmen um 1,9%.
Frankenstärke führt zu Preiserosion im Export
Als Hauptbelastungsfaktoren für den Sektor identifiziert die Studie den starken Frankenkurs und die damit einhergehende Preiserosion im Export. Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) exportiere rund 80% ihrer Erzeugnisse, wobei rund zwei Drittel in den Euroraum gingen.
Dramatische Margeneinbrüche
«Viele Unternehmen verdienen aufgrund der Frankenstärke nichts mehr,» wird Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation des Branchenverbandes Swissmen zitiert. «53% der Unternehmen in der MEM-Industrie mussten einen Margenrückgang auf Stufe EBIT von sechs und mehr Prozentpunkten hinnehmen,» so der Sprecher weiter. Die durchschnittliche EBIT-Marge in der Industrie liege zwischen 6 und 8%.
Als Lösungswege für eine Verbesserung der Situation nennt die Untersuchung eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Produktinnovation sowie die Ausrichtung auf die Wachstumsmärkte ausserhalb der Eurozone. (awp/mc/pg)