Alle Airbus A380 müssen zum Flügelcheck
Toulouse – Nach den Rissen in den Tragflächen mehrerer Airbus A380 schicken die Aufseher nun alle Maschinen des Typs zum Flügel-Check. Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA will die bisherige Anweisung von knapp einem Drittel auf alle Maschinen des Typs ausweiten, wie ein Sprecher der Behörde am Mittwoch in Köln sagte. Statt 20 Exemplaren müssen damit nach derzeitigem Stand 68 der doppelstöckigen Riesenflieger zum Check. Dieser sei spätestens nach 1.300 Starts und Landungen oder bei der nächsten routinemässigen Kontrolle vorzunehmen, sagte der Sprecher.
Anfang Januar war bekanntgeworden, dass an mehreren Flugzeugen des Typs Risse in Tragflächen-Teilen aufgetreten sind. «Wenn der Mangel nicht entdeckt und behoben wird, kann er möglicherweise die Stabilität des Flugzeugs beeinträchtigen», hatte die EASA Ende Januar mitgeteilt. Der Chef der EADS-Tochter Airbus, Tom Enders, hatte den Mangel damals auf Material und Fertigungsfehler zurückgeführt. Es gebe eine Reparaturlösung, sagte er.
Qantas zieht A380 wegen Fertigungsfehler aus dem Verkehr
Mit den Problemen an einer A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas hat die verschärfte Kontrollanweisung der EASA zufolge nichts zu tun, wie der Behördensprecher Sprecher betonte. Qantas hat gerade eine A380 aus dem Verkehr gezogen, weil Mechaniker 36 Haarrisse in der Tragfläche entdeckt hatten. Die Maschine solle nach Reparaturen in der kommenden Woche wieder zum Einsatz kommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Es handele sich um einen Fertigungsfehler, jedoch um einen anderen als denjenigen, der zu Beginn des Jahres bei mehreren A380 aufgetaucht war.
Betroffen von den Rissen sind nach bisherigen Angaben die Fluggesellschaften Qantas und Singapore Airlines sowie drei Testflugzeuge. Auch die Lufthansa sowie die Fluggesellschaften Emirates, China Southern, Korean Air Lines und Air France-KLM haben die A380 im Einsatz. (awp/mc/ps)