US-Schluss: Uneinheitlich nach schwachen Daten
New York – Die wichtigsten US-Aktienindizes haben sich zum Monatsabschluss am Dienstag nicht für eine klare Richtung entscheiden können. Während Anleger erneut Technologiewerte favorisierten und die Barometer der Technologiebörse Nasdaq ins Plus trieben, mussten Standardwerte im Schnitt leichte Verluste hinnehmen. Der Dow Jones Industrial ging mit minus 0,16 Prozent bei 12.632,91 Punkten aus dem Handel. Damit bleibt den weltweit bekanntesten Aktienindex aber immer noch ein Januar-Plus von 3,40 Prozent. Der S&P 500 gab am Dienstag 0,05 Prozent auf 1.312,40 Punkte ab.
An der Nasdaq kletterte der Composite-Index um 0,07 Prozent auf 2.813,84 Punkte, der Nasdaq 100 gewann 0,11 Prozent auf 2.467,97 Punkte. Die Apple-Aktie markierte ein Rekordhoch und im Kielwasser der schwer gewichteten Aktie erreichte der Auswahlindex im Verlauf ein Elf-Jahreshoch.
Die Anleger hatten eine ganze Flut von Unternehmens- und Konjunkturdaten zu verdauen. Nachdem die weiter gute Stimmung der Anleger auch dank der Fortschritte im politischen Europa zunächst für Gewinne gesorgt hatte, dämpfte bereits der Chicagoer Einkaufsmanagerindex mit einem überraschenden Rückgang den Auftrieb. Dann drückte das im Januar unerwartet rückläufige Verbrauchervertrauen der USA die Indizes an der Wall Street ins Minus. Dabei sollten viele Anleger auf die gute Börsenentwicklung im Januar anstossen wollen, sagte ein Aktienstratege der Deutschen Bank. Bereits am Vortag hatten Börsianer auf Käufe vor dem Ultimo im Sinne des «Windowdressing» verwiesen. Die Aktivität hat sich trotz der anhaltenden Sorgen um die Eurozone und vor weiteren wichtigen Daten aus den USA in dieser Woche etwas belebt.
ExxonMobil gingen mit minus 2,05 Prozent auf 83,74 US-Dollar am Dow-Ende aus dem Handelstag. Dabei hatten die hohen Spritpreise dem Ölmulti einen Traumgewinn beschert. Der Umsatz sei aber schwächer als am Markt erwartet ausgefallen, begründete ein Börsianer das Kursminus. Mit Alcoa zählte ein weiterer Rohstoffwert mit minus 1,55 Prozent zu den grössten Verlierern in dem Index. Grösster Gewinner waren dagegen American Express mit plus 2,08 Prozent auf 50,14 Euro. Händler konnten keine spezifischen Neuigkeiten ausmachen, verwiesen aber darauf, dass sich Kreditkartenspezialisten aktuell besser als Grossbanken entwickelten.
Beim Logistikkonzern United Parcel Service (UPS) waren die Zahlen und auch der Ausblick zunächst positiv aufgenommen worden. Nach dem starken Plus von 25 Prozent seit Oktober setzten mit der Bilanzvorlage aber Gewinnmitnahmen ein. Die Aktien verloren 0,66 Prozent auf 75,65 Dollar. Dagegen gewannen die Papiere des Spielzeugherstellers Mattel nach einem besser als erwarteten Gewinn und der Anhebung der Dividende kräftige 4,98 Prozent auf 31,00 Dollar.
Im Pharmasektor ging es für Eli Lilly um 1,25 Prozent hoch. Der Konzern hatte mit dem bereinigten Ergebnis je Aktie im vierten Quartal positiv überrascht. Auch der rückläufige Umsatz war besser als erwartet ausgefallen. Die Aktien des Konkurrenten Pfizer gaben indes 0,83 Prozent ab, nachdem der Konzern die bisherigen Umsatz- und Gewinnziele für das laufende Geschäftsjahr leicht gesenkt hatte. Ein enttäuschender Gewinnausblick konnte dagegen die Titel des Biotech-Unternehmens Biogen Idec nicht bremsen. Sie legten um 1,15 Prozent auf 117,92 Dollar zu und knüpften an ihren jüngsten Aufwärtstrend an.
Der Eurokurs rutschte im späten New Yorker Handel wieder unter 1,31 Dollar. Zuletzt notierte der Euro bei 1,3074 Dollar und damit auf dem tiefsten Stand seit vier Handelstagen. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen am Dienstag um 15/32 auf 101 25/32 Punkte, ihre Rendite lag bei 1,802 Prozent. (awp/mc/ps)