Eurokurs sinkt vor EU-Gipfel deutlich
Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Montag vor dem EU-Gipfel und steigender Sorgen um Portugal deutlich gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,3110 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro noch über der Marke von 1,32 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,3110 (Freitag: 1,3145) Dollar festgesetzt.
Die immer noch nicht erfolgte Einigung zwischen Griechenland und seinen privaten Gläubigern über einen Schuldenschnitt habe den Euro unter Druck gebracht, sagte Ralf Umlauf, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Zudem habe auch die Zuspitzung am portugiesischen Anleihemarkt den Euro belastet. Die Risikoaufschläge für portugiesische Anleihen seien am Montag regelrecht durch die Decke gegangen. «Es wird befürchtet, dass Portugal den gleichen Weg wie Griechenland geht», sagte Umlauf. Das Land setze zwar Reformen entschlossen um, die stark schrumpfende Wirtschaft erschwere jedoch die Konsolidierung.
Widersprüchliche Aussagen
Zudem habe es vor dem Euro-Gipfel eine Reihe von sich widersprechenden Aussagen von Politikern gegeben, sagte Umlauf. Die europäischen Staats- und Regierungschefs sind in Brüssel zu einem Gipfel zusammengekommen. Es soll um die Stützung des Wirtschaftswachstums in den Krisenländern und den geplanten Fiskalpakt gehen. Die erfolgreiche Auktion von italienischen Staatsanleihen am Vormittag hatte den Euro kaum gestützt. «Mittlerweile gilt es am Markt als normal, dass Anleiheauktionen von Italien und Spanien gut laufen», sagte Umlauf.
Zum Franken auf tiefstem Stand seit 15. September 2011
Der Euro steht auch zum Schweizer Franken gehörig unter Druck und hat sich weiter auf 1,2045 CHF verbilligt. Das Währungspaar erreichte am frühen Nachmittag mit 1,2042 den tiefsten Stand seit dem 15. September vergangenen Jahres. EUR/CHF steht nun den vierten Handelstag in Folge unter Druck.
SNB seit Tagen wieder als Käufer aktiv?
Marktteilnehmern zufolge steht nun die SNB im Fokus. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Währungshüter in der Lage sein werden, die aktuell geltende Untergrenze von 1,20 Franken für einen Euro weiter anzuheben, scheine zu schwinden. Im Gegenteil: Die Verteidigung der Untergrenze habe nun wieder Priorität. Im Handel würden schon seit Tagen Gerüchte herumgereicht, wonach die SNB schon seit Tagen wieder als Käufer im Euro aktiv ist.
Fester tendiert am Montag dagegen der US-Dollar zum Schweizer Franken. Der Greenback hat sich seit der Mittagsstunde auf 0,9187 CHF von 0,9183 CHF verteuert.
In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.729,00 (1.726,00) Dollar fixiert. Ein Kilogramm Gold kostete 44.390,00 Euro (44.390,00) Euro. (awp/mc/pg)