Frauen und Ausländer gründen mehr neue Firmen

Frauen und Ausländer gründen mehr neue Firmen

Winterthur – Mit 39‘671 neuen Firmen war 2011 für die Schweiz ein Rekordjahr. In absoluten Zahlen hiess der Spitzenreiter bei den Neugründungen zwar Kanton Zürich. Doch den grössten prozentualen Zuwachs verbuchten die Kantone Uri, Jura und Luzern. Gestiegen ist der Anteil von Firmen, die durch Frauen oder Ausländer gegründet wurden. Dies zeigt die jüngste Erhebung des auf Online-Firmengründungen spezialisierten Unternehmens Startups.ch.

Im Kanton Zürich wurden im vergangenen Jahr 6‘988 neue Firmen eingetragen. Damit ist Zürich die Nummer 1 bei den Unternehmensgründungen, gefolgt von den beiden Westschweizer Kantonen Waadt (3573) und Genf (3361). Die positivste relative Veränderung gegenüber 2010 verzeichneten allerdings die Kantone Uri (111 Gründungen, +26.1%), Jura (348 Gründungen, +19.6%) und Luzern (1‘634 Gründungen, +17.0%).

GL, SH und BS mit dem stärksten Rückgang
In insgesamt 17 Kantonen und Halbkantonen nahm die Zahl der Firmengründungen 2011 im Vergleich mit dem Vorjahr zu. In neun anderen Kantonen ging sie zurück. Am negativsten fiel die Entwicklung im Vergleich der Jahre 2010 und 2011 in den Kantonen Glarus (2011: 16.1% weniger Neugründungen), Schaffhausen (-8.7%) und Basel-Stadt (-7.9%) aus.

Mehr als jede fünfte Gründung erfolgt durch eine Frau
Den grössten Zuwachs verzeichneten  GmbHs, deren Bestand um 14‘111 wuchs, gefolgt von Einzelfirmen (+12‘580) und Aktiengesellschaften (+10‘844). Die Aufschlüsselung der Neuregistrierungen nach Geschlechtern zeigt eine Verschiebung zu Gunsten der Frauen. Zwar wird immer noch der Grossteil der Firmen von Männern gegründet, nämlich 76,8 Prozent. Doch dies sind 2,8% weniger Firmengründungen durch Männer als noch ein Jahr zuvor.

Demgegenüber ist der Anteil neuer Unternehmen, die durch Frauen gegründet wurden, im Vorjahresvergleich um denselben Prozentsatz auf 22 Prozent gestiegen. Noch höher hatte der Frauenanteil an den Neugründungen einzig in den „Boom“-Jahren 2006 (27.6%) und 2007 (26.9%) gelegen.

„Diese Entwicklung widerspiegelt einen klaren Trend: Frauen werden öfter selbständig als früher, insbesondere in den Bereichen Beauty, Fitness und Wellness, aber vermehrt auch in der Werbe- und Kommunikationsbranche“, sagt Michele Blasucci, der Gründer und Geschäftsführer von Startups.ch. „Interessant ist auch das Durchschnittsalter der Firmen-Neugründer: Dieses liegt mit 37 Jahren bei den Männern und 39,4 Jahren bei den Frauen höher als man generell vermuten würde.“

…. und jede dritte durch Ausländer
Das Gros der Firmengründungen (67%) geht zwar immer noch auf das Konto von Schweizer Staatsangehörigen. Doch der Anteil von Firmengründungen durch Ausländer hat 2011 markant zugenommen: von 29% auf 33% im Vergleich mit 2010. Vor allem deutsche Staatsangehörige waren 2011 aktiv: 34,7% aller durch Ausländer gegründeten Firmen entfallen auf sie. Weitere 10.9% der durch Ausländer gegründeten Firmen entfallen auf italienische, 5% auf französische Staatsangehörige.

„Unter den Ausländern gründen Deutsche mit Abstand am meisten neue Firmen; das liegt darin, dass viele deutsche Immigranten eine sehr gute Grundausbildung haben und sehr motiviert sind, ihre Chance in der Schweiz mit einer eigenen Firma zu packen“, sagt Michele Blasucci. (Startups.ch/mc/pg)

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