Aktienfokus: Transocean ziehen stark an
Transocean-Sitz in Zug.
Zürich – Die Namenaktien von Transocean reagieren am Freitag mit einem deutlichen Kurssprung auf einen Gerichtsentscheid in den USA. Dem Entscheid zufolge kann das Partnerunternehmen BP das in der Schweiz domizilierte Ölserviceunternehmen nicht für gewisse Schäden im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko verantwortlich machen. Dies selbst dann nicht, wenn Transocean grobfahrlässiges Verhalten nachgewiesen werden kann. Analysten werden den Entscheid des Gerichtes klar positiv.
Die Transocean-Papiere steigen bis gegen 09.12 Uhr um 9,1% auf 47,49 CHF. Gehandelt wurden bereits 200’000 Aktien, bei einem durchschnittlichen Tagesvolumen von gut 650’000 Titeln in der Schweiz. Der Haupthandel findet aber noch immer in New York statt, wo im Tagesdurchschnitt jeweils um die 13 Mio Aktien gehandelt werden, weshalb nach der Börseneröffnung in Übersee erst der «eigentliche» Handel mit den Transocean-Papieren stattfindet. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert im Gegenzug mit einem Abschlag von 0,19%.
Gefahr zivilrechtlicher Schadenersatzklagen noch nicht gebannt
In ersten Analystenkommentaren wird der Entscheid des US-Richters begrüsst und als sehr positiv eingestuft. Allerdings wird davor gewarnt, dass die Gefahr zivilrechtlicher Schadenersatzklagen damit noch nicht aus der Welt geschafft sei. Ein erster Unsicherheitsfaktor falle dennoch schon mal weg, so heisst es.
Schadenersatzforderungen von Dritten von 40 Mrd USD
In einem Kommentar geben die Experten der ZKB zudem zu bedenken, dass Transocean Strafzahlungen basierend auf der Gewässerschutzverordnung (Clean Water Act) oder anderweitige Bussgeldzahlungen finanziell zur Rechenschaft gezogen werden könne. Wie hoch diese ausfallen dürften, bleibe ebenfalls offen. Auch wenn diese ebenfalls in Milliardenhöhe ausfallen könnten, wären sie im Vergleich zur Gesamtsumme von 40 Mrd USD der umweltverschmutzungsbedingten Schadenersatzforderungen von Drittparteien dennoch deutlich tiefer, so die Bank. (awp/mc/ps)