Chinas Devisenreserven erstmals seit 1998 rückläufig
Chinas Notenbankgouverneur Zhou Xiaochuan.
Peking – Die Devisenreserven der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft China sind im Schlussquartal 2011 erstmals seit langer Zeit gesunken. Die Reserveposition sei von 3,2 Billionen Dollar per Ende September auf 3,18 Billionen Dollar zum Jahresende gefallen, teilte die chinesische Notenbank am Freitag in Peking mit.
Es ist der erste Rückgang seit dem zweiten Quartal 1998, als die asiatische Finanzkrise tobte. Die Notenbank gab keine Hinweise darauf, auf welche Währungen sich der Rückgang konzentriert. Gründe für das Minus bei den Fremdwährungsbeständen dürften in der europäischen Schuldenkrise und der schwächeren Weltkonjunktur zu finden sein: Zuletzt hatte sich der stark exportorientierte chinesische Aussenhandel deswegen schwächer entwickelt, was den Devisenzufluss nach China bremst. Ausserdem hatte sich die chinesische Binnenkonjunktur unlängst etwas abgekühlt. Investoren könnten dies zum Anlass genommen haben, Kapital aus dem grundsätzlich sehr wachstumsstarken Land abzuziehen. (awp/mc/ps)