American Airlines als Übernahmekandidat gehandelt
New York – Die Insolvenz von American Airlines weckt Begehrlichkeiten. Die drittgrösste US-Fluggesellschaft wird in US-Medien mittlerweile als Übernahmekandidat gehandelt. Denn nach dem geplanten Neustart stünde American Airlines befreit von Schulden und hohen Kosten viel schlanker da. Es kursieren gleich mehrere Namen möglicher Käufer.
Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» prüfen sowohl der grössere Rivale Delta Air Lines als auch der Finanzinvestor TPG ein Übernahmegebot. Es dürfte aber noch Monate dauern, bis tatsächlich eine Offerte auf dem Tisch liege, schrieb die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf eingeweihte Personen.
US Airways soll auch interessiert sein
Die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg brachte zudem US Airways als Interessenten ins Spiel. Die Linie sucht schon seit geraumer Zeit nach einem Partner. US Airways droht den Anschluss zu verlieren, seitdem mehrere Konkurrenten in den vergangenen Jahren fusioniert sind. Derartige Zusammenschlüsse bringen Vorteile beim Streckennetz oder auch Kosteneinsparungen.
Der American-Airlines-Mutterkonzern AMR hatte im November nach andauernden Verlusten Insolvenz angemeldet. Der Flugbetrieb geht aber weiter und das Management rechnet damit, dass ein Neustart gelingt. Auch andere grosse US-Fluglinien hatten sich schon durch eine Insolvenz von Schulden und Personalkosten befreit. Diese «Entschlackung» dürfte American Airlines für Käufer interessanter machen.
Wettbewerbshüter
Eine Übernahme durch Delta Air Lines würde allerdings die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen. Delta und American gehören zu den Top drei in den USA, nur noch übertroffen von United Continental . Auch US Airways müsste wohl mit einer genaueren Prüfung rechnen. Ein Angebot durch TPG wäre da unverfänglicher. Der Finanzinvestor, der bereits in der Luftfahrt-Branche aktiv war, sei schon auf American Airlines zugegangen, hiess es im «Wall Street Journal». (awp/mc/ps)