Iranischer Rial fällt auf Rekordtief
Teheran- Der Iranische Rial ist am Montag zum US-Dollar auf den Wert von 17’800 zu eins gefallen.
von Gérard Al-Fil
Zum Vergleich: noch im Dezember 2010 notierte die Währung der Islamischen Republik in einem Verhältnis von 10’500 zum Greenback.
Zwei Tage zuvor hatte US-Präsident Barack Obama ein Gesetz unterzeichnet, das Boykottmassnahmen gegen die Zentralbank des Iran vorsieht. Obama ist bestrebt, sich im Wahljahr 2012 die Gunst und Stimmen jüdischer Wähler zu sichern, die mehrheitlich Israel unterstützen und eine härtere Gangart mit Teheran fordern.
Druck auf der Pipeline und aus Washington
Iran ist der viertgrösste Erdölexporteur der Welt und die Nummer zwei der Gasausfuhrländer, was dem Golfstaat Einnahmen von 70 Mrd. Dollar pro Jahr sichert. Der Westen verdächtigt den Iran, heimlich Atomwaffen unter dem Deckmantel der Nuklearenergiegewinnung herzustellen. Bislang vier UN-Sanktionen zielten auf Waffenhandel mit dem Iran, einige Banken und Mitglieder der Revolutionsgarden ab, nicht jedoch auf die Zentralbank oder den Energiesektor.
Trotz immer schärferer Sanktionen legte der Leitindex der Börse Teheran im 2011 um 29 Prozent zu. Dies machte sie zu eine der am besten performenden Märkte im vergangenen Jahr, obgleich der Kapitalfluss meist aus der Staatskasse stammt.
Neue 5+1 Verhandlungen angeboten
Unterdessen hat Teheran den fünf ständigen UN-Sicherheitsratsmitgliedern USA, Grossbritannien, Frankreich, Russland, China plus Deutschland neue Gespräche über sein Atomprogramm angeboten. Die EU begrüsste die Initiative, warnte jedoch vor Vorbedingungen von iranischer Seite. (Arab News/gaf)