Unicredit-Aktionäre billigen Milliarden-Kapitalerhöhung

Unicredit-Aktionäre billigen Milliarden-Kapitalerhöhung

Unicredit-CEO Federico Ghizzoni.

Rom – Die Aktionäre der italienischen Grossbank Unicredit haben am Donnerstag grünes Licht für die mit Spannung erwartete Kapitalerhöhung gegeben. Der Konzern will so Anfang Januar 7,5 Milliarden Euro einsammeln und seine Kapitallücken schliessen. Der Schritt gilt als Lackmustest für die ganze Branche, ob Kapitalerhöhungen bei Banken angesichts der Schuldenkrise funktionieren. Die Unicredit ist bislang die einzige Bank in Europa, die ihre Kapitallücken durch die Ausgabe neuer Aktien schliessen will.

Die europäische Bankenaufsicht EBA hatte in ihrem neuen Stresstest einen Kapitalbedarf von knapp 8 Milliarden Euro bei Unicredit errechnet. Für die Bank ist es die dritte Kapitalerhöhung seit der Finanzkrise 2008. Bei den beiden vorangegangen Schritten hatte die Bank zusammen 7 Milliarden Euro eingenommen.

Hochriskantes Geschäft
Bei der Kapitalerhöhung lässt sich Unicredit von praktisch allen Instituten beraten, die im Investmentbanking Rang und Namen haben. Da das Geschäft hochriskant ist, zahlt sie dem Vernehmen nach besonders hohe Gebühren. Sollten die neuen Aktien nicht alle am Markt veräussert werden können, müssten die beteiligten Investmentbanken die Papiere in ihre Bücher nehmen. Das könnte für sie eine neue Verlustquelle werden. (awp/mc/ps)

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