Ölpreise verlieren deutlich – EZB drückt auf Stimmung
Singapur – Die Ölpreise haben am Donnerstag nach einem überwiegend ruhigen Handel am Nachmittag stark nachgegeben. Händler verwiesen auf eine deutlich höhere Risikoscheu, nachdem EZB-Chef Mario Draghi einer massiven Ausweitung von Anleihekäufen eine Absage erteilt hatte. Gegen Abend kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Januar 108,09 US-Dollar. Das waren 1,44 Dollar weniger als am Vortag. Die US-Referenzsorte WTI gab ebenfalls kräftig um 1,57 Dollar auf 98,92 Dollar nach.
An den Finanzmärkten sorgten vor allem Äusserungen von EZB-Präsident Draghi für Aufregung. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) rückte Aussagen von vergangener Woche gerade, die ursprünglich als Signal für eine mögliche Ausweitung der EZB-Anleihekäufe verstanden worden waren. Er habe sich über die Interpretation seiner Aussagen gewundert und sei falsch verstanden worden, sagte der EZB-Chef am Donnerstag in Frankfurt.
Riskantere Anlageklassen belastet
An den Märkten wurden riskantere Anlageklassen wie Rohöl deutlich belastet, während sichere Anlagen Zustrom erhielten. Auch die Aktienmärkte und der Euro gerieten unter Druck. Nicht wenige Experten sehen in systematischen Anleihekäufen der Notenbank das einzige Mittel, um die Schuldenkrise kurzfristig einzudämmen.
Kein Opec-Korbpreis – Feiertag in Österreich
Der Opec-Korbpreis wurde am Donnerstag wegen eines österreichischen Feiertags nicht veröffentlicht. Das Opec-Sekretariat hat seinen Sitz in Wien. (awp/mc/upd/ps)