Troika setzt Kontrollen in Athen fort
Giorgos Provopoulos, griechischer Notenbank-Gouverneur.
Athen – Griechenland muss sich abermals in die Bücher schauen lassen. Experten der «Troika» aus EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) beginnen an diesem Montag die ersten Prüfungen der Vorbereitungen für das neue Hilfsprogramm in Höhe von 130 Milliarden Euro. Am 12. Dezember werden auch die Chefs der drei Institutionen in Athen erwartet, berichtete die griechische Presse am Montag.
Diesmal geht es nicht nur um Kontrollen. Es werden auch Gespräche darüber geführt, wie weit die die Verhandlungen über den freiwilligen 50-prozentigen Schuldenschnitt gediehen sind. Wie die dpa aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr, verliefen diese Verhandlungen bislang «sehr schwierig». Mit einem Ergebnis wird nicht vor Ende Januar gerechnet. Die Experten prüfen zudem, wie der neue Haushalt 2012 gestaltet ist. Athen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, nächstes Jahr keine neue Schulden zu machen.
Notenbank-Chef schlägt Alarm
Griechenland soll bis Mitte Dezember von den Euroland-Geldgebern und zusammen mit den Mitteln aus dem Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Kredittranche in Höhe von acht Milliarden Euro bekommen. Das Geld stammt noch aus dem alten Hilfsprogramm für Athen von 2010 in Höhe von 110 Milliarden Euro. Der Chef der griechischen Notenbank, Giorgos Provopoulos, schlug bereits Alarm: Das Sparpaket müsse jetzt umgesetzt werden. Das nächste Hilfspaket sei «die möglicherweise letzte Chance» für Griechenland, sagte er vergangene Woche im Parlament. (awp/mc/ps)