EU-Verlauf: Schwächer

EU-Verlauf: Schwächer

Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch nach der Harabstufung einiger Grossbanken schwächer entwickelt. Der EuroStoxx 50 lag zuletzt mit 0,56 Prozent bei 2.221,70 Punkten im Minus. Auch die anderen europäischen Indizes gaben ab: Der CAC 40 in Paris verlor 0,60 Prozent auf 3.008,66 Punkte, der Londoner FTSE 100 liess um 0,35 Prozent auf 5.318,32 Punkte nach.

Börsianer verwiesen zur Erklärung der gedämpften Stimmung mehrheitlich auf die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P), die am Vorabend die Bewertung zahlreicher Banken aus technischen Gründen verändert hatte. Händler kommentierten, das Downgrade habe der Stimmung an den Märkten etwas den Glanz genommen. Allerdings seien die Herabstufungen auch erwartet worden.

Als mehr oder weniger wie erwartet bezeichnete ein Börsianer die Beschlüsse des Euro-Finanzministertreffens, wonach die Schlagkraft des Krisenfonds EFSF mindestens verdreifacht und möglicherweise sogar verfünffacht werden soll. Andere Händler sprachen davon, dass die Finanzmärkte enttäuscht auf die Ergebnisse des Treffens der Euro-Finanzkrise reagiert hätten. Es zeichne sich inzwischen immer deutlicher ab, dass der Krisenfonds EFSF seine volle Schlagkraft nicht entfalten könne.

Insbesondere die Basisgüterindustrie, Banken und Autotitel mussten am Vormittag Verluste hinnehmen. Die Branchenindizes Stoxx Europe 600 Basic Resources für die Basisgüterwerte sank um rund zwei Prozent, die Subindizes von Banken und Autowerten gaben rund ein Prozent ab. Die Konsumdienstleister hingegen machte den Anlegern mehr Freude: Europas Reiseveranstalter und Freizeitunternehmen legten um rund ein drittel Prozent zu.

Die von S&P herabgestuften britischen Banken Barclays und HSBC konnten sich in London mit Verlusten von rund einem Prozent vergleichsweise gut im Markt halten, die Royal Bank of Scotland legte gar um ein halbes Prozent zu. Die UBS gab hingegen in Zürich rund zwei Prozent ab und fand sich damit unter den schwächsten Werten im Aktienindex SMI .

Im EuroStoxx 50 zählten neben Bankentiteln wie der Societe Generale und der BNP Paribas mit ihren jeweils zwei bis zweieinhalb Prozent Verlust auch Nokia und CRH zu den grössten Verlierern. Zu Handelsbeginn waren die Titel des niederländischen Finanzkonzerns ING mit bis zu vier Prozent ins Visier der Anleger geraten, sie dämmten die Verluste jedoch zum Mittag auf rund zwei Prozent ein. Die italienischen Banken von Unicredit und Intesa SanPaolo konnten sich im Plus behaupten, die Intesa mit 1,30 Prozent Plus gar als bester Wert im Eurostoxx. (awp/mc/pg)

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