EU-Schluss: Etwas tiefer – Merkel enttäuscht Hoffnungen

EU-Schluss: Etwas tiefer – Merkel enttäuscht Hoffnungen

London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind am Donnerstag belastet von dem anhaltenden Widerstand Deutschlands gegen Eurobonds etwas tiefer aus dem Handel gegangen. Der EuroStoxx 50 fügte den bisherigen fünf Verlusttagen in Folge einen weiteren hinzu und rutschte um 0,31 Prozent auf 2.090,25 Punkte ab. Seit einer guten Woche hat der Index damit fast 8 Prozent eingebüsst.

In Paris fiel der CAC 40 am Donnerstag um 0,01 Prozent auf 2.822,25 Punkte. Der FTSE 100 in London gab um 0,24 Prozent auf 5.127,57 Punkte nach.

Bis zur gemeinsamen Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und Italiens Regierungschef Mario Monti hatten die Kursbarometer deutlich im Plus notiert. Spekulationen über eine Zustimmung Deutschlands zu Gemeinschaftsanleihen und ein überraschender Anstieg des ifo-Geschäftsklimas hätten zunächst für gute Stimmung gesorgt, sagten Händler. Nach Merkels erneuter Absage an Eurobonds am Nachmittag bröckelte der Markt immer mehr ab, zeitweise hatten die Indizes noch deutlicher im Minus notiert. Allerdings seien die Bewegungen wegen eines Feiertags in den USA von dünnen Umsätzen begleitet worden, hiess es am Markt. Dies habe für ein schwankungsfreudiges Geschäft gesorgt.

Die Sektorbetrachtung zeigte ein umgedrehtes Bild der vergangenen Tage: An der Tabellenspitze standen Rohstoffwerte mit einem Zuwachs von 1,36 Prozent. Auch Automobil-Papiere und Banktitel gehörten zu den grössten Gewinnern. Gesundheitsdienstleister verloren hingegen am Tabellenende 1,37 Prozent.

Intesa SanPaolo legten als einer der besten Werte im EuroStoxx 50 um 1,48 Prozent zu. Ein Pressebericht, demzufolge Allianz-Manager Enrico Cucchiani an die Spitze der italienischen Grossbank wechselt, wurde nach Börsenschluss offiziell bestätigt. Allianz-Titel verloren 0,77 Prozent.  (awp/mc/upd/ps)

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