Schlatter 9M: Reinverlust von 7,9 Mio Franken
Schlatter-CEO Jost Sigrist.
Schlieren – Schlatter, Anlagenbauer für die Bereiche Widerstandsschweissen und Drahtweben, hat in den ersten neun Monaten 2011 sowohl einen Rückgang beim Umsatz verzeichnet als auch auf Ebene EBIT und Reinergebnis klar tiefere Resultate erzielt. So hat sich der Verlust gegenüber den im ersten Halbjahr publizierten Resultaten noch akzentuiert, hauptsächlich aufgrund der negativen Währungssituation im dritten Quartal.
Einmal mehr zugenommen hat indes der Auftragseingang und auch der Auftragsbestand, was sich jedoch erst verzögert auf den Umsatz auswirken wird. Zwecks Stärkung der Eigenkapitalbasis und zukünftige Ausweitungen der Marktstellung zu finanzieren führt Schlatter zudem die Ende Oktober angekündigte Kapitalerhöhung durch.
Bestellungseingang deutlich gestiegen
Der Umsatz verringerte sich um 5,7% auf 87,5 Mio CHF. Der Bestellungseingang zog dagegen um über 27% auf 103,2 Mio an, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Bestellungen würden sich jedoch zeitlich verzögert auf den Umsatz auswirken. Der Auftragsbestand per Ende September lag mit 54,3 Mio um 48% über dem Stand der Vorjahresperiode.
Ausserordentliche Abschreibungen
Der EBIT liegt mit -7,7 Mio CHF weiterhin im roten Bereich, nachdem im Vorjahr dank eines einmaligen Landverkaufes noch ein positiver Betriebsgewinn von 1,4 Mio angefallen war. In den ersten neun Monaten 2011 seien jedoch ausserordentliche Abschreibungen auf aktivierten Entwicklungsleistungen im Umfang von 1,5 Mio getätigt worden. Das Konzernergebnis betrug -7,9 (VJ 1,7) Mio.
Währungssituation belastet
Die belastende Währungssituation habe sich im dritten Quartal besonders stark ausgewirkt, heisst es weiter. Vor diesem Hintergrund werde die Umsetzung geeigneter operativer Massnahmen zur Reduktion der Kosten und des Währungsrisikos konsequent weiterverfolgt. Zum Ausblick wurden keine näheren Angaben gemacht. Jedoch erklärte der Anlagebauer Ende Oktober, dass aufgrund der anhaltenden Euroschwäche 2011 mit einem negativen Betriebsergebnis von 9 bis 10 Mio CHF gerechnet werden müsse.
Eigenkapitalbasis soll gestärkt werden
Zudem wird die im Oktober angekündigte Kapitalerhöhung über 20 Mio CHF durchgeführt, dies um die Eigenkapitalbasis der Gruppe zu stärken und die finanzielle Flexibilität für die zukünftige Ausweitung der Marktstellung zu schaffen. Die Kapitalerhöhung wird dabei zu Marktbedingungen durchgeführt und ist durch eine feste Zusage der Hauptaktionärin HMZ Beteiligungen bereits gesichert, wie es in einer separaten Mitteilung hiess. HMZ habe zugesichert, dass sie die ihr zustehenden Bezugsrechte vollständig ausüben und allfällige nicht aufgenommene bzw. platzierte neue Aktien übernehmen werde.
Dabei bleibe jedoch das Bezugsrecht aller bestehender Aktionäre gewahrt. Jeder Aktie wird ein entsprechendes Bezugsrecht zugeteilt, wobei 2 Bezugsrechte zum Bezug von 1 neuen Namenaktie berechtigen. Ein Bezugsrechtshandel findet nicht statt.
Neue Aktien werden am 6. Dezember platziert
Neue Aktien, die im Rahmen des Bezugsangebots nicht von den bisherigen Aktionären bezogen werden, sollen voraussichtlich am 6. Dezember 2011 im Rahmen einer öffentlichen Platzierung in der Schweiz bzw. im Rahmen einer Privatplatzierung im Ausland zum Kauf angeboten werden. Dabei behalte sich der Verwaltungsrat Kürzungen in der Anzahl der zu platzierenden Aktien vor, um den Bruttoerlös auf maximal 20 Mio CHF zu begrenzen.
Der Platzierungspreis, welcher mindestens CHF 136.50 pro neue Aktie betragen wird, wird zusammen mit der Anzahl neu auszugebender Namenaktien voraussichtlich am 6. Dezember 2011 festgelegt und mittels Medienmitteilung kommuniziert. (awp/mc/pg)