Ölpreise steigen nach Talfahrt wieder
New York – Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Talfahrt vorerst beendet. Im Zuge weiterer Sanktionen gegen den Iran setzten sie zu einer Erholung an. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Januar stieg auf 107,75 Dollar. Das waren 84 Cent mehr als am Vortag. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 6 Cent auf 96,95 Dollar. Im Zuge schwächerer Aktienmärkte hatten die Ölpreise am späten Nachmittag einen Teil ihrer Gewinne wieder abgegeben.
Experten machten vor allem Sorgen über Angebotsengpässe für den Anstieg verantwortlich. «Die USA, Grossbritannien und Kanada haben gestern die Sanktionen gegen den Iran verschärft», schrieben Rohstoff-Experten der Commerzbank. «Neben dem Finanzsektor ist davon auch die Ölindustrie des Landes betroffen.» Der Westen hatte am Vortag nach einem Bericht über ein iranisches Atomwaffenprogramm weitere Strafen gegen Iran angekündigt – darunter ein Verbot von Geschäften mit bestimmten Unternehmen.
Sorgen über Iran beflügeln Markt
Die Gefahr bestehe, dass bei einer Eskalation der Krise die Öllieferungen beeinträchtigt würden, hiess es bei der Commerzbank. «Die Sorge über die Sanktionen gegen Iran scheinen den Öl-Markt zu beflügeln», sagte Tom Bentz von BNP Paribas Prime Brokerage. Händler verwiesen darauf, dass derzeit das Risikobewusstsein wieder zunehme. Filip Petersson, Rohstoff-Experte der schwedischen SEB-Bank, sagte: «Eine weitere Destabilisierung im Iran könnte die Ölpreise langfristig weiter steigen lassen.»
Opec-Öl erneut günstiger
Unterdessen fiel der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 107,74 US-Dollar. Das waren 1,38 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)