Ölpreise fallen deutlich zurück
New York – Die Ölpreise sind am Donnerstag mit neuen Sorgen über den Verlauf der Schuldenkrise in der Eurozone kräftig zurückgefallen. Im späten Nachmittagshandel kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar 109,72 US-Dollar. Das waren 2,15 Dollar weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember sank um 2,26 Dollar auf 100,33 Dollar.
«Am Markt gibt es definitiv einige Sorgen über die Lage in Europa», beschrieb der Analyst Gene McGillian vom US-Handelshaus Tradition Energy die Stimmung am Ölmarkt. Am Vormittag hatte sich die Schuldenkrise in der Eurozone nach Versteigerungen von Staatsanleihen aus Spanien und Frankreich weiter zugespitzt. Die beiden führenden Volkswirtschaften des Euroraums konnten sich bei Auktionen nur zu deutlich höheren Zinsen frisches Geld besorgen. Experten sprechen in ersten Stellungnahmen von einer «dramatischen» Entwicklung an den europäischen Anleihenmärkten.
US-Daten stützen
Die unerwartet positiven Daten vom US-Arbeits- und Immobilienmarkt hätten sich am Nachmittag hingegen nicht gegen die allgemein trübe Stimmung an den Märkten durchsetzen können, sagte McGillian weiter. Offenbar brauche es für eine neue Kursrally an den Ölmärkten erst «eine ganze Serie von positiven Konjunkturdaten».
Opec-Öl leicht teurer
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) leicht gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 112,26 US-Dollar. Das waren 7 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)