Spanien und UK kappen Wachstumsprognose
Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero.
Madrid – Die spanische Regierung hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nach unten korrigiert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2011 im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich nur um 0,8 Prozent steigen, teilte Wirtschaftsstaatssekretär José Manuel Campa mit. Angesichts der Entwicklung der Weltkonjunktur werde Spanien die angestrebte Wachstumsrate von 1,3 Prozent, von der die Regierung bislang ausgegangen war, wohl nicht erreichen.
Damit zog Madrid die Konsequenzen aus der abflauenden Dynamik der spanischen Wirtschaft. Das Nationale Statistik-Institut (INE) hatte zuvor bekanntgegeben, dass das BIP im dritten Quartal 2011 im Vergleich zu den drei Monaten davor nicht gewachsen ist. Die Behörde betätigte damit eine Schätzung der Zentralbank.
Privater Konsum gewachsen
Im Jahresvergleich betrug das Wachstum von Juli bis September 0,8 Prozent. Im zweiten Quartal hatten die Raten bei 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und bei 0,8 Prozent im Vorjahresvergleich gelegen. Der private Konsum stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um 0,4 Prozent, nachdem er im Vorquartal noch geschrumpft war. Die Investitionen gingen im Jahresvergleich um 4,2 Prozent zurück.
1 Mio Jugendliche in Grossbritannien arbeitslos
Auch die wirtschaftliche Situation in Grossbritannien hat sich erneut eingetrübt. Die Arbeitslosenquote stieg im Zeitraum von Juli bis September auf 8,3 Prozent. Insgesamt waren 2,62 Millionen Menschen ohne Job, davon rund eine Million junge Leute, teilte die nationale Statistikbehörde (ONS) mit.
Nur noch 1 % Wachstum im laufenden Jahr
Gleichzeitig korrigierte die britische Zentralbank ihre Wachstumsprognose deutlich nach unten. Für das laufende Jahr würden statt 1,5 Prozent nur noch 1,0 Prozent Wachstum erwartet, sagte Zentralbankchef Mervyn King. Auch im Olympiajahr 2012 sei kein höheres Wachstum zu erwarteten, nachdem die Bank zuvor noch mit 2,2 Prozent gerechnet hatte.
Bereits am Vortag hatte die Bank die Inflationsrate mit 5,0 Prozent angegeben und damit nur etwas niedriger als im Vormonat, als sie bei 5,2 Prozent lag. Allerdings erwarten die Konjunkturexperten einen deutlichen Abfall der Preissteigerung im Jahr 2012, nachdem die 2011 erhöhte Mehrwertsteuer sowie Erhöhungen bei den Energiepreisen im nächsten Jahr nicht mehr wirksam werden dürften. (awp/mc/pg)