Deutsche Bank zahlt 145 Mio Dollar in US-Vergleich
New York – Die Finanzkrise holt die Deutsche Bank ein: Das Frankfurter Institut zahlt in einem Vergleich in den USA 145 Millionen Dollar, um Streitigkeiten wegen der Pleite von fünf grossen Genossenschaftsbanken beizulegen. Es geht um den Verkauf von Hypothekenpapieren.
Der Finanzmarktregulierer NCUA wirft einer ganzen Reihe an Grossbanken vor, die Genossenschaftsbanken mit falschen Versprechungen zum Kauf der Finanzprodukte verleitet zu haben; sie hätten die Risiken heruntergespielt. Derartige Papiere verloren während der Finanzkrise kräftig an Wert und rissen die Banken mit in die Tiefe.
Keine Schuld eingeräumt
«Wir sind zufrieden, dass wir das Thema lösen konnten, ohne dass die Parteien vor Gericht ziehen mussten», sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher am späten Montag (Ortszeit) in New York. Die Bank räumte mit dem Vergleich keine Schuld ein. Das gilt auch für die Citigroup , die sich zur Zahlung von 20,5 Millionen Dollar verpflichtete. Die NCUA-Vorsitzende Debbie Matz begrüsste das Entgegenkommen der beiden Geldhäuser.
NCUA springt bei Pleiten ein
Die National Credit Union Administration (NCUA) ist für die US-Genossenschaftsbanken zuständig und springt bei Pleiten ein, um die Kunden zu schützen. Die NCUA versucht nun, die entstandenen Schäden ersetzt zu bekommen. Die jetzt geschlossenen Vergleiche sind die ersten ihrer Art. Der Regulierer hatte auch andere Grossbanken ins Visier genommen und im Sommer JPMorgan Chase, die Royal Bank of Scotland (Royal Bank of Scotland ) und Goldman Sachs verklagt.
Bei den fraglichen Hypothekenpapieren handelt es sich um sogenannte Mortgage-backed Securities. Diesen liegen Hauskredite zugrunde. Als die US-Immobilienblase 2007 platzte, wurde dies einer Vielzahl von Finanzfirmen zum Verhängnis. Im September 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, kippte die Investmentbank Lehman Brothers um. (awp/mc/pg)