CH-Eröffnung: Gewinne
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit Aufschlägen in die neue Handelswoche gestartet, nachdem das Börsenbarometer bereits am Freitag um 1,5% zulegen konnte. Die US-Märkte hatten die Vorwoche ebenfalls mit kräftigen Aufschlägen beschlossen. Die positive Stimmung setzte sich zu Wochenbeginn auch an den asiatischen Märkten fort, die zu Handelsschluss teilweise deutliche Gewinne aufweisen. In Japan ist die Wirtschaft zum ersten Mal seit vier Quartalen wieder gewachsen. Am Wochenende hatten die USA, Australien, Neuseeland sowie sechs weitere Pazifik-Anrainer-Staaten die Bildung einer Freihandelszone vorangetrieben.
In Europa beherrscht weiter das Thema Schuldenkrise die Agenda. Der ehemalige EU-Kommissar Mario Monti wurde vom italienischen Staatspräsidenten nach dem Rücktritt von Silvio Berlusconi mit der Regierungsbildung beauftragt. Damit scheint nun der Weg frei für eine Übergangsregierung auf breiter Basis. Die Investoren werden die ausstehenden Anleiheauktionen in Europa als Gradmesser für die Glaubwürdigkeit der Reformbemühungen genau beobachten. Italien will an diesem Montag neue Schulden verkaufen, Spanien folgt am Donnerstag.
Der SMI notiert um 09.30 Uhr 0,21% höher bei 5’661,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) kann um 0,39% auf 859,89 Punkte zulegen und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,32% auf 5’162,38 Punkte.
Die Bank – und Versicherungswerte werden durch die Nachrichtenlage aus Europa positiv beeinflusst. So finden die Valoren von Bâloise (+1,0%), Credit Suisse (+1,1%), Swiss Life (+0,7%), ZFS (+0,9%) oder UBS (+1,5%) an der Spitze der Gewinnerliste im SMI. Bei der UBS wird zudem der Investorentag am Donnerstag mit Spannung erwartet. Nach Pressemeldungen vom Wochenende werde Interim-CEO Sergio Ermotti noch vor diesem Termin dauerhalt an die Spitze der Bank berufen.
Die Julius Bär Gruppe (Aktie: +0,8%) hat ein Interim Management Statement für die ersten zehn Monate des Jahres herausgegeben. Danach betrugen die verwalteten Vermögen (AuM) per Ende Oktober 166 Mrd CHF. Der Neugeldzufluss lag annualisiert «am oberen Ende» des mittelfristigen Zielbereichs von 4-6%. Im Rennen um die Bank Sarasin will die Raiffeisen-Gruppe nach Pressemeldungen vom Wochenende definitiv mitbieten, will aber demnach nur ein Drittel des Kapitals übernehmen.
Die Index-Schwergewichte Novartis (-0,2%) und Nestlé (+0,1%) notieren uneinheitlich. Roche kann mit +0,2% leicht zulegen. Verwaltungsratspräsident Franz Humer hatte in einem Interview am Wochenende das laufende Sparprogramm und den Abbau von 4’800 Stellen verteidigt. Damit solle die Innovationskraft und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns gestärkt werden.
Richemont (+0,3%) können nach der Bilanzvorlage am Freitag von den jüngsten Analysten-Beurteilungen nur leicht profitieren. So wurden die Gewinnschätzungen und das Kursziel gleich von mehreren Banken angehoben.
Im breiten Markt hat der Pharma- und Apothekenkonzern Galenica (+1,2%) mit dem Eisenpräparat Injectafer/Ferinject in zwei Studien Erfolge erzielt. Die Studien hätten ihre primären Wirksamkeits- und Sicherheitsendpunkte erreicht. Der Valor konnte hatte bereits am Freitag nach der Ankündigung der Präsentationen um 4,7% zugelegt.
Oridion (+7,6%) steigen nach Quartalszahlen kräftig. Der Hersteller von Kapnographiegeräten hat sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis deutlich gesteigert. Jedoch resultierte aufgrund des Ausbaus der Produktionskapazitäten eine verglichen mit der Vorjahresperiode leicht tiefere operative Marge. Die Guidance wurde unter Einschränkungen bestätigt. Eine FDA-Untersuchung führe zu Lieferverzögerungen bei einem Zulieferer, die das vierte Quartal beeinflussen könnten.
Mobimo (-3,4%) notiert nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung mit spürbaren Abgaben. Die Immobiliengesellschaft beabsichtigt, das Kapital um bis zu 200 Mio CHF aufzustocken. Damit soll die Eigenkapitalquote zwischenzeitlich auf über 50% der Bilanzsumme erhöht werden. Die Mittel sollen in neue Projekte fliessen. (awp/mc/ps)