CH-Ausblick: Positive Vorgaben
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt startet am Montag unter guten Vorzeichen in die neue Woche. Die US-Märkte hatten am Freitag mit kräftigen Aufschlägen geschlossen und konnten so eine erneute Verlustwoche vermeiden. Die positive Stimmung setzte sich zu Wochenbeginn auch an den asiatischen Märkten fort, die teilweise deutliche Gewinne aufweisen. In Japan ist die Wirtschaft zum ersten Mal seit vier Quartalen wieder gewachsen. Am Wochenende hatten die USA, Australien, Neuseeland sowie sechs weitere Pazifik-Anrainer-Staaten die Bildung einer Freihandelszone vorangetrieben.
In Europa beherrscht weiter das Thema Schuldenkrise die Agenda. Nach dem Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi am Samstagabend scheint nun der Weg frei zu einer Übergangsregierung auf breiter Basis unter dem ehemaligen EU-Kommissar Mario Monti. Die Investoren werden die ausstehenden Anleiheauktionen in Europa als Gradmesser für die Glaubwürdigkeit der Reformbemühungen genau beobachten. Italien will an diesem Montag neue Schulden verkaufen, Spanien folgt am Donnerstag. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will nach einem «Spiegel»-Bericht das Steuerabkommen mit der Schweiz nachverhandeln und so einer möglichen Blockade durch SPD-regierte Länder im Deutschen Bundesrat begegnen.
Bis um 08.25 Uhr steigt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,53% auf 5’678,83 Punkte. Dabei sind die Angaben zu den Einzeltiteln nicht sehr aussagekräftig. Alle Titel notieren in einer Spanne von 0,4% bis 0,6% im Plus.
Die Bankenwerte dürften durch die Nachrichtenlage aus Europa positiv beeinflusst werden. Die Julius Bär Gruppe hat ein Interim Management Statement für die ersten zehn Monate des Jahres herausgegeben. Danach betrugen die verwalteten Vermögen (AuM) per Ende Oktober 166 Mrd CHF. Der Neugeldzufluss lag annualisiert «am oberen Ende» des mittelfristigen Zielbereichs von 4-6%. Im Rennen um die Bank Sarasin will die Raiffeisen-Gruppe nach Pressemeldungen vom Wochenende definitiv mitbieten, will aber demnach nur ein Drittel des Kapitals übernehmen. Vorbörslich wird für die Aktien von Julius Bär keine Indikation gestellt.
Die anderen Finanztitel, wie Credit Suisse, UBS oder ZFS, werden mit Aufschlägen von 0,5% bis 0,6% errechnet. Bei der UBS wird mit Spannung der Investorentag am Donnerstag erwartet. Nach Pressemeldungen vom Wochenende werde Interim-CEO Sergio Ermotti noch vor diesem Termin dauerhalt an die Spitze der Bank berufen.
Roche-Verwaltungsratspräsident Franz Humer hat in einem Interview das laufende Sparprogramm und den Abbau von 4’800 Stellen verteidigt. Damit solle die Innovationskraft und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns gestärkt werden. Vorbörslich wird der Roche-Valor 0,53% höher gestellt.
Im breiten Markt hat der Pharma- und Apothekenkonzern Galenica mit dem Eisenpräparat Injectafer/Ferinject in zwei Studien Erfolge erzielt. Die Studien hätten ihre primären Wirksamkeits- und Sicherheitsendpunkte erreicht. Bereits am Freitag hatte das Unternehmen die Präsentationen auf einem Ärztekongress in den USA angekündigt, worauf die Aktie um 4,7% zulegen konnte.
Oridion hat im dritten Quartal 2011 sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis deutlich gesteigert. Jedoch resultierte aufgrund des Ausbaus der Produktionskapazitäten eine verglichen mit der Vorjahresperiode leicht tiefere operative Marge. Die Guidance wurde unter Einschränkungen bestätigt. Eine FDA-Untersuchung führe zu Lieferverzögerungen bei einem Zulieferer, die das vierte Quartal beeinflussen könnten.
Die Immobiliengesellschaft Mobimo beabsichtigt eine Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 200 Mio CHF. Damit soll die Eigenkapitalquote zwischenzeitlich auf über 50% der Bilanzsumme erhöht werden. Die Mittel sollen in neue Projekte fliessen. (awp/mc/ps)