Greenpeace: Axpo sistiert Uranbezug aus Mayak
Greenpeace-Strahlungsexperte Heinz Smital beim Messen in der Region der Wiederaufbereitungsanlage Mayak.
Zürich – Wie Axpo in einer Pressemitteilung erklärt hat, verzichtet der Konzern bis auf weiteres auf Uranlieferungen aus der umstrittenen russischen Wiederaufbereitungsanlage Mayak. Axpo begründet dies mit der fehlenden Transparenz bezüglich der dort herrschenden Produktionsbedingungen.
Dies geht aus einem Blogeintrag von Florian Kasser auf der Greenpeace-Homepage hervor. «Indem sich die Axpo nun offenbar doch darum bemüht, ihren Uranbezug von der Transparenz- und Informationspolitik des Lieferanten abhängig zu machen, bewegt sie sich endlich in die gute Richtung», schreibt der Energiefachmann bei Greenpeace weiter.
Radioaktive Abfälle direkt in Boden eingespritzt
Erstaunlich sei aber, dass die Axpo weiterhin Uran aus Seversk beziehen wolle. Dort werden radioaktive Abfälle direkt in den Boden eingespritzt, was zwar nach russischem Recht offenbar erlaubt ist, aber in keinem europäischen Land denkbar wäre. Zudem stehe der Uranbezug aus Seversk im klaren Widerspruch zu den so oft gepriesenen Nachhaltigkeitsbemühungen der Axpo. Denn: «Atommüll einfach zu vergraben hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun.»
Umweltverträglichkeit der Uranproduktion in Frage gestellt
Greenpeace hat in den letzten Monaten verschiedene Indizien an den Tag gebracht, welche die Umweltverträglichkeit der Uranproduktion in Mayak und Seversk in Frage stellen. Mehrmals hat Greenpeace die Axpo mit diesen Hinweisen konfrontiert und sie nach Erklärungen gefragt: «Wir sind gespannt, wie die Axpo die aufgeworfenen Fragen an ihrer Pressekonferenz am kommenden Montagmorgen beantworten wird,» so Kasser abschliessend. (Greenpeace/mc/ps)