Deutsche Telekom im Q3 über Erwartungen

Deutsche Telekom im Q3 über Erwartungen
Ziggo-CEO René Obermann.

Telekom-Chef René Obermann.

Bonn – Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal dank hoher Einsparungen den Gewinn deutlich gesteigert. Wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte, sanken die Kosten allein im dritten Quartal brutto um 600 Millionen Euro. Diesen Bemühungen verdankt die Telekom, dass die Umsatzrückgänge an beinahe allen Fronten nicht so stark auf den Gewinn durchgeschlagen sind.

Der Umsatz im fortgeführten Geschäft ging wegen Kundenverlusten und des Konjunkturabschwungs von 11,5 auf 11,0 Milliarden Euro zurück. Vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Sonderposten (EBITDA) sank der Gewinn nur von 4,0 auf 3,9 Milliarden Euro. An der Frankfurter Börse kamen die Nachrichten gut an. Die T-Aktien notierten zu Handelsbeginn in einem sehr schwachen Dax-Umfeld leicht im Plus bei 8,79 Euro. Händlern zufolge überzeugte vor allem der Quartalsgewinn. Positiv werteten die Börsianer auch, dass der Ausblick bestätigt wurde.

Jahresziele bekräftigt

Unternehmenschef Rene Obermann bekräftige die Jahresziele, einen Barmittelzufluss von mehr als 6,5 Milliarden Euro bei einem bereinigten EBITDA von 14,9 Milliarden Euro zu erreichen. «In unseren Anstrengungen dürfen wir nicht nachlassen, da die Herausforderungen noch wachsen werden», sagte er.

Deutschland bleibt Bollwerk
Das Deutschlandgeschäft blieb das Bollwerk der Telekom. Es macht jetzt mehr als die Hälfte des fortgeführten Konzernumsatzes aus. Beim operativen Gewinn sind die Bonner noch stärker auf die Heimat angewiesen. Mit 2,5 Milliarden Euro fallen knapp zwei Drittel des Gewinns in Deutschland an. Hierzulande kamen der Konzern mit einer bereinigten EBITDA-Marge von 41,5 Prozent sogar auf einen Rekordwert. Sowohl mit Breitbandverbindungen als auch mit Mobilfunk und Internetfernsehen konnte die Telekom punkten. Zugpferd blieb aber das mobile Datengeschäft, welches sich um ein Viertel erhöhte.

Strategieschwenk in USA hält Gewinneinbruch auf

Unterm Strich legte der Gewinn von 933 Millionen auf 1,07 Milliarden Euro zu. Am Markt war erheblich weniger erwartet worden. Neben dem Sparkurs war der Strategieschwenk in den USA der wichtigste Grund für den überraschend hohen Gewinn. T-Mobile USA, dessen angekündigter Verkauf an AT&T in der Schwebe steht, hatte sich entschieden, Telefone nicht mehr zu subventionieren. Sank der Umsatz wegen anhaltender Kundenverluste von 4,1 auf 3,7 Milliarden Euro, so blieb der bereinigte operative Gewinn mit einer Milliarde Euro konstant.

Systemsparte legt zu
Auch im europäischen Ausland trotzte die Telekom dem Umsatzschwund mit Einsparungen. Belastet von Kundenverlusten in Ungarn, Griechenland und Kroatien schrumpfte der Umsatz von 4,1 auf 3,9 Milliarden Euro. Eine der wenigen Bereiche, in dem die Telekom wachsen konnte, war die Systemsparte. Dort wuchs das Geschäft dank des Fokus auf Grossaufträge leicht auf 2,25 Milliarden Euro. Operativ blieben bei T-Systems vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen 204 Millionen Euro übrig. (awp/mc/upd/ps)

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