US-Schluss: Kursrutsch – Sorge um Italien zugespitzt
New York – Misstrauen der Anleger gegen die drittgrösste Euro-Wirtschaft Italien hat auch die wichtigsten US-Indizes am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Einen Tag nach der Rücktrittsankündigung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi sprangen die Zinsen für italienische Staatsanleihen auf ein Rekordniveau, bei dem Griechenland, Portugal und Irland Milliarden-Hilfen in Anspruch genommen hatten.
Der Dow Jones Industrial folgte den entsprechend schwachen europäischen Märkten und rutschte seinerseits um 3,20 Prozent auf 11.780,94 Punkte ab. Der S&P 500 sank gar um 3,67 Prozent auf 1.229,10 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite-Index um 3,88 Prozent auf 2.621,65 Punkte abwärts. Der Auswahlindex Nasdaq 100 ging 3,58 Prozent tiefer bei 2.314,10 Punkten aus dem Handel.
Ob es in Italien, nach Griechenland das Euro-Mitglied mit der höchsten Staatsverschuldung gemessen an der Wirtschaftsleistung, zu Neuwahlen oder einer Übergangsregierung kommt ist ebenso offen, wie der Name des neuen Ministerpräsidenten in Griechenland. Für zusätzliche Unruhe sorgte am Abend ein Bericht des «Handelsblatt». Demnach wächst in der Regierungspartei CDU der Wunsch, einen Austritt aus der Europäischen Währungsunion im EU-Vertrag zu ermöglichen. Bislang ist dies nicht vorgesehen.
Keiner der 30 Dow-Werte konnte sich dem negativen Trend entziehen. Besonders deutlich erwischte es wie in Europa Bankentitel: So sackten die Aktien von JPMorgan als Indexschlusslicht um 7,08 Prozent auf 32,54 US-Dollar ab, Anteile der Bank of America sanken um 5,67 Prozent auf 6,16 Dollar. Aktien von Hewlett-Packard (HP) und Alcoa verloren ebenfalls jeweils über 5 Prozent.
Vor ihrer nach Handelsschluss veröffentlichten Bilanz verbilligten sich Cisco Systems um 3,82 Prozent auf 17,61 Dollar. Der Netzwerkspezialist hatte Umsatz und Gewin im ersten Quartal seines Geschäftsjahres steigern und die Markterwartungen übertreffen können.
Bei General Motors (GM) liess ein Gewinnrückgang die Aktie um 10,98 Prozent auf 22,30 Dollar einbrechen. Im dritten Quartal hatte es wieder rote Zahlen bei deutschen Tochter des US-Autokonzerns Opel gegeben, obwohl mehr Fahrzeuge verkauft worden waren als ein Jahr zuvor.
Die Papiere von Adobe Systems sackten um 7,69 Prozent auf 28,08 Dollar ab, nachdem die Software-Firma mitgeteilt hatte, die Entwicklung ihres Flash-Programms zum Abspielen von Grafik und Video für Smartphones und Tablet-Computer einzustellen. Zudem will Adobe 750 Stellen streichen, was den erwarteten Nettogewinn verringern werde. (awp/mc/pg)