Ölpreise nach volatilem Handelstag deutlich im Plus
New York – Die Ölpreise tendierten am Donnerstag nach starken Schwankungen im Plus. Neben den Spannungen in Griechenland sorgte die überraschende Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) für Turbulenzen an den Finanzmärkten. Bis zum frühen Abend stieg der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember um 1,10 US-Dollar auf 110,45 US-Dollar. Ein Fass der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte sogar um 1,58 Dollar auf 94,09 Dollar.
Experten erklärten den volatilen Handelstag mit der zugespitzten Lage in Griechenland. Am Vormittag machten in verschiedenen Medien Gerüchte über einen Rücktritt von Premier Papandreou die Runde. Am Nachmittag sagte dieser dann das umstrittene Referendum über das zweite EU-Rettungspaket für Griechenland ab. Wie bereits in den vergangenen Tage reagierten die Anleger heftig auf den Nachrichtenfluss.
EZB überrascht alle
Zusätzliche Aufregung verursachte der neue EZB-Präsident Draghi: Erstmals seit zweieinhalb Jahren senkte die Notenbank – völlig überraschend – den Leitzins. Draghi begründete die Entscheidung zwar mit einer zu erwartenden «leichten Rezession» in der Eurozone. Dennoch wurde der Zinsschritt an den Aktienmärkten freudig aufgenommen, in deren Fahrwasser auch die Ölpreise zulegen konnten.
Opec-Öl deutlich teurer
Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 108,65 Dollar. (awp/mc/upd/ps)