EU-Verlauf: EuroStoxx am Mittag fest
Paris – Nach einem schwachen Start am Donnerstag konnten die europäischen Aktienmärkte zum Mittag ins Plus drehen und profitierten von Spekulationen um das Aus des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou. Verschiedenen Medienberichten zufolge könnte die Regierung in Athen noch an diesem Tag stürzen. Andere Quellen sprechen von einem Rückzug der Referendum-Pläne. Die Finanzwerte, die zum Start hin von den neuerlichen Unsicherheiten infolge des Zahlungsstopps der EU-Hilfen belastet worden waren, konnten sich wieder erholen.
Der Leitindex EuroStoxx 50 konnte sich nach anfänglichen starken Gewinnen und zwischenzeitlichen Verlusten wieder in die Gewinnzone hieven und legte bis zum Mittag um 1,30 Prozent auf 2.321,65 Punkte zu.
Der Cac 40 stieg in Paris um 1,26 Prozent auf 3.149,92 Punkte, der Londoner FTSE 100 gewann hingegen um 0,43 Prozent auf 5.507,76 Punkte nach.
Bankenwerte lagen mit dem Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks mehr als ein Prozent im Plus, Versicherer legten sogar mehr als zwei Prozent zu. Am Mittag befand sich nur noch die Lebensmittelbranche im roten Bereich. An der Spitze der Subindizes zeigten sich die Autowerte. Sie legten rund drei Prozent zu.
Swiss Re zeigten sich nach einem schon starken Start auch bis zum Mittag sehr fest mit rund sechs Prozent im Plus. Die Zahlen der Schweizer hatten die Investoren überzeugen können, weil der Rückversicherer von der Schuldenkrise sogar profitiert. Der weltgrösste Stahlkonzern Arcelor Mittal konnte die Verluste wegen enttäuscht aufgenommener Zahlen vom Morgen nahezu wieder wettmachen und notierte zuletzt noch mit anderthalb Prozent im Minus.
Die BNP Paribas konnte bis zum Mittag um rund fünf Prozent zulegen. Am Morgen hatte das Institut mit seinen Zahlen von Belastungen durch Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen berichtet und die Aktien hatten daraufhin Verluste verbucht. Die Spekulationen um ein mögliches Aus der griechischen Regierung hievten die Papiere wieder nach oben.
Der staatlich gestützte niederländische Finanzkonzern ING hatte am Morgen ebenfalls seine Zahlen vorgelegt, die am Morgen schon gut aufgenommen wurden. Die Anteile der Niederländer notierten zuletzt über fünf Prozent im Plus. Unilever hingegen enttäuschte mit seinem Ausblick auf eine wohl sinkende Gewinnspanne und mussten fast zwei Prozent abgeben. (awp/mc/ps)