BLS: Ertragseinbruch bei Schifffahrt
BLS-Schifffahrt-Angebot auf den Berner Oberländer Seen soll wieder attraktiver werden.
Bern – Nach einem massiven Ertragseinbruch im Sommer will die BLS Schifffahrt jetzt das Steuer herumreissen. Das über Jahre stetig reduzierte Angebot auf den Berner Oberländer Seen soll wieder verbessert werden.
In den vergangenen Jahren verfolgte die BLS Schifffahrt das Ziel, die vorhandenen Schiffe möglichst gut auszulasten. Dazu wurden Kurse gestrichen. Mit dem Leistungsabbau liess sich indessen nicht der gewünschte Effekt erzielen. Gerade auf dem Thunersee fiel der Rückgang der Fahrgäste mit 20% stark ins Gewicht, wie aus einer Mitteilung der BLS vom Freitag hervorgeht. Auf dem Brienzersee mit einem fast unveränderten Angebot betrug das Minus lediglich 12%.
Dazu kamen in der abgelaufenen Saison verschiedene andere Faktoren wie das schlechte Wetter in den Sommerferien, der starke Schweizer Franken oder ein später Saisonbeginn. Insgesamt riss 2011 mit einem Verlust von geschätzten 1,5 Mio CHF ein riesiges Loch in die Kasse.
Wieder mehr Frequenzen
Nach einem Wechsel in der Chefetage wollen die Verantwortlichen nun wieder mehr Frequenzen generieren. Geplant sind häufigere Schiffsverbindungen, längere Betriebszeiten und eine bessere Abstimmung der Kurse auf Bahnen, Bergbahnen und Busse in der Region.
Dabei hat der neue Chef der BLS Schifffahrt, Hans Meiner, unter anderem auch den Tourismuskanton Wallis im Visier. Mit dem neuen Fahrplananschluss in Thun erhielten Gäste von jenseits des Lötschbergs eine gute Verbindung auf die Oberländer Seen. Die Verbesserungen wollen die Verantwortlichen der BLS Schifffahrt mit dem heutigen Personalbestand erreichen. Das Personal soll deshalb effizienter eingesetzt werden.
Rauer Wind
Auch in den kommenden Jahren dürfte der BLS Schifffahrt finanziell eine steife Brise entgegenwehen. Das Unternehmen rechnet mit Einnahmeausfällen von 1,5 Mio CHF.
In der Vergangenheit führte die BLS Schifffahrt verschiedene Aktionen ausserhalb des Tarifsystems des öffentlichen Verkehrs durch. Diese Aktionen liessen den Anteil der BLS Schifffahrt am GA- und Halbtax-Schlüssel sinken. Da die Einnahmen aus diesem Topf auf vier Jahre rückwirkend verteilt werden, erhält die BLS Schifffahrt nun weniger Geld. Das Unternehmen will künftig auf solche Aktionen verzichten, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Die Verantwortlichen machen sich in den kommenden Monaten Gedanken über die künftige Ausrichtung der Schifffahrt. Klar ist, dass die Wirtschaftlichkeit verbessert werden muss. Bis im Frühling 2012 sollen die Vorstellungen konkretisiert werden.
Anstehende Investitionen
Neben einem verbesserten Kursangebot geht die BLS Schifffahrt auch anstehende Investitionen an. Derzeit wird ein Neubau für die sanierungsbedürftige Werfthalle in Thun diskutiert. Ein Entscheid für dieses bis zu 18 Mio CHF teure Projekt soll Ende nächsten Jahres fallen. (awp/mc/pg)