Newron und Biotie beenden Fusionspräche

Newron und Biotie beenden Fusionspräche

Mailand – Aus der geplanten Fusion des Biotech-Unternehmens Newron mit der finnischen Biotie Therapies wird nichts. Die laufenden Übernahmegespräche wurden abgebrochen worden. Grund ist die jüngst erfolgte Rückgabe der Rechte an Safinamide durch Merck Serono an Newron.

Dies stelle gemäss Fusionsvereinbarung eine bedeutende negative Entwicklung dar und gebe Biotie das Recht, auf die geplante Fusion zu verzichten, heisst es in einer Mitteilung des finnischen Unternehmens vom Freitag. Newron seinterseits teilte mit, Biotie werde eine Entschädigung von 1,5 Mio EUR erhalten und die auf den 31. Oktober angesetzte a.o. Generalversammlung werde nun nicht über die geplante Fusion abstimmen.

Im Zuge der nun gescheiterten Fusionsverhandlungen hätte die Newron-Aktionäre Anteile der neuen Gesellschaft im Wert von 45 Mio EUR erhalten, zudem wurden Anrechte auf zwei erfolgsabhängige Zahlungen eingeräumt.

Abbruch kommt nicht unerwartet
Der Abbruch der Fusionsverhandlungen kommt nach den jüngsten Entwicklungen nicht unerwartet. Die Merck-KgaA-Tochter Merck Serono hatte die Rückgabe der weltweiten kommerziellen Rechte am Lead-Produkt Safinamide als Zusatztherapie bei Parkinson durch Merck Serono an Newron vor Wochenfrist kommuniziert. Begründet wurde die Rechterückgabe damit, dass das Potenzial von Safinamide geringer sei als ursprünglich gedacht. Laut Nerwon beruhte der Entschluss allerdings nicht auf neuen Erkenntnissen hinsichtlich Wirksamkeit oder Sicherheit. Biotie hatte in diesem Zusammenhang damals bereits mitgeteilt, dass die Transaktion mit Newron geprüft werde.

Safinamide-Optionen prüfen
Nach dem Schweitern der Verhandlungen will Newron nun gemäss heutiger Mitteilung alle Optionen für das Hauptprodukt prüfen und hat dazu JSB Partners als Berater verpflichtet. Newron-CFO Stefan Weber sieht in der Rechterückgabe durch Merck Serono die Möglichkeit, lukrativere Lizenzverträge als vor fünf Jahren abzuschliessen, wie er vor Wochenfrist im Gespräch mit AWP sagte.

«Die Erfolgschancen stehen statistisch zu Ende der Phase-III-Tests nun bei 85%, verglichen mit 50% zu Anfang dieser Entwicklungsphase», so der CFO vor Wochenfrist. Safinamide ist derzeit in den Phase-III-Studien «Motion» und «Settle», deren Ergebnisse in der ersten Jahreshälfte 2012 erwartet werden. Die Zulassungsanträge könnten laut Newron im Erfolgsfall Ende 2012 bereit sein.

Zahlungen bis zu 200 Mio Euro möglich
Im Rahmen der Partnerschaft mit Merck Serono kann Newron laut früheren Angaben auf der Basis von Entwicklungs- und regulatorischen sowie kommerziellen Meilensteinen Zahlungen von bis zu 200 Mio USD erhalten. «Ein bedeutender Teil davon ist für Safinamide bei Parkinson», sagte CFO Weber Anfang April bei der Vorlage des Jahresabschlusses. Ende März hatte Newron von Merck Serono eine Lizenz für die Entwicklung der beiden Merck-Substanzen Pruvanserin und Sarizotan erhalten, die sich im klinischen Stadium der Entwicklung befinden. (awp/mc/pg)

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