Autoverkäufe boomen: Chrysler verdient Geld
Chrysler- und Fiat-Chef Sergio Marchionne.
Auburn Hills – Bei Chrysler geht es unter Fiat-Regie aufwärts: Dank boomender Verkäufe konnte der US-Autobauer im dritten Quartal einen Gewinn von unter dem Strich 212 Millionen Dollar erwirtschaften. Seit der überstandenen Pleite im Sommer 2009 hatte Chrysler wiederholt rote Zahlen geschrieben. Im Vorjahreszeitraum hatte der Verlust noch bei 84 Millionen Dollar gelegen. Im Gesamtjahr 2011 soll nun ein kleines Plus übrig bleiben.
Vor allem auf dem wichtigen Heimatmarkt wählten zuletzt immer mehr Menschen einen Wagen aus dem Hause Chrysler. Zu dem Unternehmen gehören die Marken Dodge, RAM und Jeep. Die Zahl der verkauften Autos stieg um 24 Prozent auf 496.000, wie Chrysler am Donnerstag in Auburn Hills nahe der US-Autohochburg Detroit mitteilte. Der Umsatz verbesserte sich um 19 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar.
Sorgenkind
Chrysler gilt als Sorgenkind unter den grossen US-Autokonzernen. Die Rivalen General Motors (GM) und Ford schreiben schon länger wieder Milliardengewinne. Dagegen war Chrysler auf die Hilfe des italienischen Konkurrenten Fiat angewiesen, der mittlerweile die Mehrheit hält.
Seit September gibt es auch ein gemeinsames Management. Chef beider Unternehmen ist seit Beginn der Allianz Sergio Marchionne.
Fiat verdreifacht Gewinn
Chrysler trug mit dem guten Resultat seinen Teil dazu bei, dass Fiat im dritten Quartal seinen Gewinn mehr als verdreifachen konnte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Einmalaufwendungen sei von 256 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahresquartal auf 851 Millionen Euro geklettert, teilte das Unternehmen mit. Analysten hatten nur mit 696 Millionen Euro gerechnet. Das dritte Jahresviertel ist das erste vollständige Quartal, in dem die Zahlen der US-Tochter Chrysler enthalten sind.
Fiat-Chef Sergio Marchionne hob das Gewinnziel für den Autobauer für das Gesamtjahr auf mehr als 2,1 Milliarden Euro an. Die Nettoschulden des Konzerns stiegen im dritten Quartal auf 5,8 Milliarden Dollar. Erwartet worden seien nur 4,1 Milliarden Euro, sagte ein Analyst. (awp/mc/ps/pg)