ABB: Reingewinn steigt leicht auf 790 Mio USD
ABB-CEO Joe Hogan.
Zürich – Der Energie- und Automationstechnik-Konzern ABB hat im dritten Quartal 2011 Umsatz und Auftragseingang gestützt durch Akquisitionen klar gesteigert, wobei sich das Wachstumstempo verlangsamt hat und das Wachstum in lokalen Währungen klar tiefer ausfiel als in der Konzernwährung US-Dollar. Der Konzerngewinn und der EBIT lagen leicht über dem Vorjahreswert, während sich die EBIT-Marge leicht zurückbildete. Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen gewohnt vorsichtig. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat ABB die Erwartungen deutlich verfehlt.
Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 18% auf 9,34 Mrd USD und der Auftragseingang um 20% auf 9,83 Mrd. In Lokalwährungen lagen die entsprechenden Wachstumsziffern bei 11 bzw. 12%, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Organisch belief sich das Auftragswachstum für den Konzern auf 6%.
Wachstumstempo verlangsamt sich
Somit hat sich das Wachstumstempo im Vergleich zum zweiten Quartal (Umsatz in LW +17%, Auftragseingang +18%) klar verlangsamt. Der Auftragsbestand per Ende September lag bei 28,5 Mrd USD, nach 30,0 Mrd Ende Juni 2011 bzw. 26,6 Mrd vor einem Jahr. Der EBIT im Berichtsquartal legte um 3% auf 1’194 Mio USD zu, während sich die EBIT-Marge auf 12,8 von 14,6% verringerte. Die Marktpreisanpassungen von Derivategeschäften habe den EBIT im Quartal mit rund 100 Mio USD belastet, wogegen im Vorjahr noch ein positiver Effekt von 83 Mio zu Buche stand. Im Rahmen der laufenden Kostensenkungsinitiative, welche 2011 Einsparungen von 1 Mrd bringen soll, wurden im Quartal Einsparungen von rund 270 Mio erzielt. Davon entfallen etwa 60% auf den optimierten Einkauf. Die Einsparungen nach neun Monaten liegen bei rund 750 Mio, an Kosten für das Programm wurden im Quartal rund 30 Mio verbucht.
Markterwartungen verfehlt
Der operative EBITDA, welchen ABB künftig in den Vordergrund stellen will, erhöhte sich um 24% auf 1’580 Mio USD und die entsprechende Marge auf 16,7 von 16,3%. Diese Verbesserung sei vor allem auf den Umsatzbeitrag von rund 500 Mio durch die Baldor-Akquisition und deren EBITDA-Beitrag von rund 110 Mio zurückzuführen. Ein weiterer Grund sei aber auch die wiedergewonnene Profitabilität im Kabelgeschäft sowie die Verbesserung der Profitabilität in der Division Energietechnikprodukte sowie die starken Erträge im Robotikgeschäft.
Reingewinn um 2 Prozent über Vorjahr
Der Reingewinn liegt mit 790 Mio USD um 2% über dem Vorjahreswert. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat ABB die Erwartungen der Analysten auf der ganzen Linie verfehlt. Die Nettobarmittel gingen gegenüber dem Stand von Ende Juni auf rund 1 Mrd von 1,2 Mrd zurück. Kurzfristige Verbindlichkeiten und Barmittel hätten sich durch die Ausgabe von Commercial Paper im Wert von rund 1 Mrd USD im Berichtsquartal erhöht. Der Rückgang des Cashflows auf 811 Mio ist laut ABB auf den Anstieg des Nettoumlaufvermögens, insbesondere aufgrund höherer Forderungen und Vorräte zurückzuführen.
Anziehende Nachfrage
Zum Geschäftsverlauf des Quartals heisst es, dass die Nachfrage im dritten Quartal weiter angezogen und in allen Divisionen zu Auftragszuwächsen geführt habe. Dank der Akquisition von Baldor hat dabei die Division Industrieautomation und Antriebe mit über 50% in Lokalwährungen das stärkste Wachstum erzielt. Geografisch gesehen wurde das stärkste Plus im Auftragseingang in der Region Nord- und Südamerika erreicht, auch hier war die Akquisition von Baldor der Hauptgrund. In Europa sei der Auftragseingang «weitgehend stabil» geblieben, da den Zuwächsen in Osteuropa und Deutschland Abschwächungen in Südeuropa, der Schweiz und Schweden gegenüberstanden. In Asien ergab sich ein zweistelligen Wachstum in Indien, wogegen China einen Rückgang um 5% verzeichnete. Die Basisaufträge unter 15 Mio USD legten um 11% und organisch um 3% zu, wobei die Division Energietechniksysteme als einzige nicht wuchs sondern stabil blieb. Die Grossaufträge zogen im Quartal um 17% an und machten damit 22% des gesamten Auftragseingang aus. Die Serviceaufträge erhöhten sich um 12%.
Vorsichtiger Ausblick
Mit Blick nach vorne gibt sich ABB vorsichtig und wie gewohnt wenig konkret: In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen und des nachlassenden Wirtschaftswachstums geht Konzernchef Joe Hogan davon aus, dass sich die Auftragszuwächse in den meisten frühzyklischen Geschäften ungefähr auf dem jetzigen Niveau bewegen werden. Dies, bis der gesamtwirtschaftliche Ausblick wieder zuversichtlicher ausfällt. Der langfristige Ausblick bleibe für ABB jedoch positiv, so seine Einschätzung. Am 4. November veranstaltet ABB den Capital Markets Day, an welchem der Konzern die neuen Ziele für den Zeitraum bis 2015 vorstellen will. (awp/mc/ps)
Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 18% auf 9,34 Mrd USD und der Auftragseingang um 20% auf 9,83 Mrd. In Lokalwährungen lagen die entsprechenden Wachstumsziffern bei 11 bzw. 12%, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Organisch belief sich das Auftragswachstum für den Konzern auf 6%.
Wachstumstempo verlangsamt sich
Somit hat sich das Wachstumstempo im Vergleich zum zweiten Quartal (Umsatz in LW +17%, Auftragseingang +18%) klar verlangsamt. Der Auftragsbestand per Ende September lag bei 28,5 Mrd USD, nach 30,0 Mrd Ende Juni 2011 bzw. 26,6 Mrd vor einem Jahr.
Der EBIT im Berichtsquartal legte um 3% auf 1’194 Mio USD zu, während sich die EBIT-Marge auf 12,8 von 14,6% verringerte. Die Marktpreisanpassungen von Derivategeschäften habe den EBIT im Quartal mit rund 100 Mio USD belastet, wogegen im Vorjahr noch ein positiver Effekt von 83 Mio zu Buche stand. Im Rahmen der laufenden Kostensenkungsinitiative, welche 2011 Einsparungen von 1 Mrd bringen soll, wurden im Quartal Einsparungen von rund 270 Mio erzielt. Davon entfallen etwa 60% auf den optimierten Einkauf. Die Einsparungen nach neun Monaten liegen bei rund 750 Mio, an Kosten für das Programm wurden im Quartal rund 30 Mio verbucht.
Markterwartungen verfehlt
Der operative EBITDA, welchen ABB künftig in den Vordergrund stellen will, erhöhte sich um 24% auf 1’580 Mio USD und die entsprechende Marge auf 16,7 von 16,3%. Diese Verbesserung sei vor allem auf den Umsatzbeitrag von rund 500 Mio durch die Baldor-Akquisition und deren EBITDA-Beitrag von rund 110 Mio zurückzuführen. Ein weiterer Grund sei aber auch die wiedergewonnene Profitabilität im Kabelgeschäft sowie die Verbesserung der Profitabilität in der Division Energietechnikprodukte sowie die starken Erträge im Robotikgeschäft.
Der Reingewinn liegt mit 790 Mio USD um 2% über dem Vorjahreswert.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat ABB die Erwartungen der Analysten auf der ganzen Linie verfehlt.
Die Nettobarmittel gingen gegenüber dem Stand von Ende Juni auf rund 1 Mrd von 1,2 Mrd zurück. Kurzfristige Verbindlichkeiten und Barmittel hätten sich durch die Ausgabe von Commercial Paper im Wert von rund 1 Mrd USD im Berichtsquartal erhöht.
Der Rückgang des Cashflows auf 811 Mio ist laut ABB auf den Anstieg des Nettoumlaufvermögens, insbesondere aufgrund höherer Forderungen und Vorräte zurückzuführen.
Zum Geschäftsverlauf des Quartals heisst es, dass die Nachfrage im dritten Quartal weiter angezogen und in allen Divisionen zu Auftragszuwächsen geführt habe. Dank der Akquisition von Baldor hat dabei die Division Industrieautomation und Antriebe mit über 50% in Lokalwährungen das stärkste Wachstum erzielt.
Geografisch gesehen wurde das stärkste Plus im Auftragseingang in der Region Nord- und Südamerika erreicht, auch hier war die Akquisition von Baldor der Hauptgrund. In Europa sei der Auftragseingang «weitgehend stabil» geblieben, da den Zuwächsen in Osteuropa und Deutschland Abschwächungen in Südeuropa, der Schweiz und Schweden gegenüberstanden. In Asien ergab sich ein zweistelligen Wachstum in Indien, wogegen China einen Rückgang um 5% verzeichnete.
Die Basisaufträge unter 15 Mio USD legten um 11% und organisch um 3% zu, wobei die Division Energietechniksysteme als einzige nicht wuchs sondern stabil blieb. Die Grossaufträge zogen im Quartal um 17% an und machten damit 22% des gesamten Auftragseingang aus. Die Serviceaufträge erhöhten sich um 12%.
Vorsichtiger Ausblick
Mit Blick nach vorne gibt sich ABB vorsichtig und wie gewohnt wenig konkret: In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen und des nachlassenden Wirtschaftswachstums geht Konzernchef Joe Hogan davon aus, dass sich die Auftragszuwächse in den meisten frühzyklischen Geschäften ungefähr auf dem jetzigen Niveau bewegen werden. Dies, bis der gesamtwirtschaftliche Ausblick wieder zuversichtlicher ausfällt. Der langfristige Ausblick bleibe für ABB jedoch positiv, so seine Einschätzung.
Am 4. November veranstaltet ABB den Capital Markets Day, an welchem der Konzern die neuen Ziele für den Zeitraum bis 2015 vorstellen will. (awp/mc/ps)
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