GAM verwaltet weniger Vermögen
Johannes de Gier, CEO und VRP der GAM Holding.
Zürich – Der Vermögensverwalter GAM Holding hat per Ende September 2011 Vermögen in der Höhe von 106,4 Mrd CHF verwaltet, nach 113,5 Mrd CHF per Ende Juni. Dabei entfielen 46,3 (Ende Juni: 50,7) Mrd CHF auf das Segment GAM und 75,7 (79,6) Mrd CHF auf das Segment Swiss & Global, wie der Asset Manager am Dienstag in seinem Interim Management Statement schreibt.
Der Rückgang der verwalteten Vermögen sei unter anderem die Folge negativer Marktentwicklungen. Der positive Währungseffekt infolge der Franken-Abschwächung nach der Intervention der SNB habe nur teilweise für Ausgleich gesorgt.
Marktunsicherheit bremst
Zudem habe die anhaltende Marktunsicherheit die Aktivitäten von Investoren branchenweit gebremst. In beiden Geschäftsbereichen hätten insbesondere die Zuflüsse von Finanzintermediären deutlich abgenommen. In Verbindung mit dem erheblichen Risikoabbau in Kundenportfolios und der in letzter Zeit mässigen Performance einiger Strategien habe dies im dritten Quartal zu Netto-Abflüssen für die Gruppe geführt.
Vorsichtiger Ausblick
Auch der operative Reingewinn der Gruppe sei im dritten Quartal trotz Kostendisziplin zurückgegangen, so GAM weiter. Auch im weiteren Jahresverlauf dürfte der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft sowie die performanceabhängigen Erträge «verhalten bleiben».
Der Rückgang des GAM-Aktienkurses habe zu Verlusten bei der Absicherung von Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsplänen und niedrigeren Steuerabzügen für die Kosten dieser Pläne geführt. Der Steuersatz für das Gesamtjahr dürfte daher zwischen 22% und 25% liegen.
Resultat im Rahmen der ZKB-Erwartunen
Mit der ausgewiesenen Vermögensbasis liegt der Vermögensverwalter im Rahmen der Erwartungen der ZKB. Diese hatte mit verwalteten Vermögen von 107 Mrd CHF gerechnet.
Solide Bilanz
Weiterhin solide präsentiert sich gemäss GAM die Bilanz. Das Tangible Equity belief sich per 30. September 2011 auf 840 Mio CHF nach 821,6 Mio CHF per 30. Juni 2011. Die flüssigen Mittel betrugen Ende des dritten Quartals 660,9 Mio CHF gegenüber 644,3 Mio CHF per Ende des Halbjahres. Enthalten im Tangible Equity ist auch die Beteiligung an Artio Global Investors.
Artio: Weitere Korrektur notwendig
Aufgrund der jüngst veröffentlichten Ergebnisse von Artio und deren Aktienkursentwicklung geht GAM davon aus, dass eine weitere Korrektur des Buchwerts dieser Beteiligung erforderlich sein wird. Dies würde im vierten Quartal zu einer nicht zahlungswirksamen Aufwendung führen und dementsprechend die nach IFRS ausgewiesenen Ergebnisse der Gruppe für das Gesamtjahr schmälern, schreibt der Vermögensverwalter.
Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms hat die GAM per 24. Oktober insgesamt 7,4 Mio Aktien oder 3.8% der ausstehenden Aktien zurückgekauft. Darüber hinaus beantragte die Gruppe bei der Übernahmekommission, bis zu 4 Mio Aktien, die derzeit im Eigenbestand gehalten werden, in ihr Rückkaufprogramm transferieren zu können. Die Aktien sollen gleichzeitig mit den zurückgekauften Titel vernichtet werden. (awp/mc/pg)
