ThyssenKrupp: Milliarden-Verlust in neuen Stahlwerken

ThyssenKrupp: Milliarden-Verlust in neuen Stahlwerken
Heinrich Hiesinger, ehemaliger Vorstandsvorsitzender Thyssenkrupp.

Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender ThyssenKrupp.

Essen – Die neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA haben dem Industriekonzern ThyssenKrupp im gerade zu Ende gegangenen Geschäftsjahr Presseberichten zufolge operativ einen höheren Verlust eingebrockt als bislang offiziell erwartet. Die «Süddeutsche Zeitung» berichtete am Montag, die Sparte Steel Americas weise einen Fehlbetrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp über einer Milliarde Euro aus.

Bislang hatte das Unternehmen offiziell lediglich einen Verlust im höheren dreistelligen Millionenbereich angekündigt. Nach neun Monaten belief sich das Minus schon auf 887 Millionen Euro, so dass eine Verfehlung des Ziels von vielen Analysten längst erwartet worden war. Das «Handelsblatt» hatte bereits in der vergangenen Woche geschrieben, dass die Werke in Brasilien und Alabama wohl einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro schreiben werden. ThyssenKrupp wollte dazu bislang keine Angaben machen.

Ehrgezige Jahresziele
Der Konzern legt am 6. Dezember die Geschäftszahlen für das Gesamtjahr vor. Ziel des Gesamtkonzerns ist es, den Umsatz von 42,6 Milliarden Euro vor einem Jahr um 10 bis 15 Prozent zu steigern. Der operative Gewinn – das ist das um Sondereffekte wie Währungsschwankungen bereinigte EBIT – soll von 1,2 Milliarden auf rund 2 Milliarden Euro zulegen. Nach neun Monaten hat ThyssenKrupp 1,34 Milliarden Euro geschafft. Das Ziel gilt als ehrgeizig, zumal sich die Stahlkonjunktur zuletzt deutlich abschwächte. (awp/mc/ps)

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