„Emirate-Banken wird bei Euro-GAU geholfen“
Dr. Sultan Al Mansouri, Wirtschaftsminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), beruhigt den Finanzsektor.
von Gérard Al-Fil
Die Eurozonen-Krise zieht weltweit Kreise. Am Persischen Golf bereitet man sich offenbar auf das Schlimmste vor. Sollte Griechenland offiziell pleite gehen, so hätten die lokalen Banken in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) kaum negative Auswirkungen zu befürchten. Dies sagte VAE-Wirtschaftsminister Montag am World Economic Forum (WEF) Summit on the Global Agenda in Abu Dhabi.
Konsolidierung in Dubai
«Die Mechanismen von Regierung und Zentralbank zur allfälligen Unterstützung der Banken werden greifen,» sagte Al-Mansouri. Ebenfalls am Montag mussten Luxemburg, Belgien und Frankreich die in Schieflage geratene Dexia Bank verstaatlichen. Risikopapapiere im Wert von 90 Mrd. Euro werden in eine Bad Bank ausgelagert, für die besagte Staaten bürgen werden. Am 16. Mai dieses Jahres hatte das Scheichtum Dubai die wegen wackeliger Immobilienkredite ins Trudeln geratene Dubai Bank komplett übernommen.
Am heutigen Dienstagmorgen wurde nun bekannt, dass die islamische Dubai Bank vom grössten Mittelost-Geldhaus Emirates NBD, ebenfalls mit Hauptsitz Dubai, übernommen wird. Emirates NBD ging 2007 selbst aus einer Fusion hervor aus Emirates Bank International und National Bank of Dubai. Der Schritt folgt auf Anweisung des Herrschers von Dubai Scheich Mohammed Bin Raschid Al-Maktoum. Chairman der Emirates NBD ist Scheich Ahmed, ein Onkel des Regenten und zugleich Chef der Fluggesellschaft Emirates Airline. An der Börse Dubai Financial Market reagierten die Anleger verhalten negativ, Emirates NBD-Papiere verloren im frühen Handel 0,79 Prozent.
Auch Banken-CEOs zerstreuen Sorgen
«Die lokalen Geldhäuser haben keine signifikanten Assets in Griechenland. Ebenso ist unser Exposure in Belgien und Irland sehr gering,» versichert auch Abdulaziz Al-Ghurair, CEO der Dubaier Mashreq Bank. «Wie gross die Erschütterungen in Europa auch ausfallen werden, uns werden sie nicht in eine neue Krise hineinziehen.» Mashreq Bank erzielte im ersten Halbjahr 22% mehr Nettogewinn. Auch die Mehrheit der VAE-Finanzinstitute schreibt nach den mageren Jahren 2009/10 wieder schwarze Zahlen. Mashreq ist in den Golf-Emiraten die einzige der 23 lokalen Banken, an der der Staat keine Anteile hält.