US-Schluss: Sehr fest

US-Schluss: Sehr fest

New York – Die Ankündigung eines Gesamtpaketes zur Euro-Rettung hat die US-Börsen zu Wochenbeginn beflügelt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Sonntag nach einem Treffen mit Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy zugesichert, dass alles Nötige getan werde, um die Rekapitalisierung der Banken sicherzustellen und damit die Euro-Schuldenkrise zu bekämpfen. Details dieses Gesamtpakets sollten in den nächsten Wochen ausgearbeitet, eine dauerhafte Lösung dann auf dem G20-Gipfel im französischen Cannes am 3. und 4. November präsentiert werden. Zudem hatten Analysten nach den jüngsten US-Konjunkturdaten vom Freitag auch ihre Prognosen für die US-Wirtschaft angehoben.

Der Dow Jones Industrial gewann am Montag 2,97 Prozent auf 11.433,18 Punkte. Damit hat der US-Leitindex nun in etwa zwei Drittel der Verluste wieder wettgemacht, die er seit Beginn seiner Talfahrt Anfang August erlitten hatte.

Der breiter gefasste S&P 500 verbesserte sich zum Handelsschluss sogar um 3,41 Prozent auf 1.194,89 Punkte. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 3,50 Prozent auf 2.566,05 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 zog um 3,45 Prozent auf 2.278,65 Punkte an.

Derweil liessen die Sorgen hinsichtlich der US-Wirtschaft laut Marktteilnehmern nach. Es sehe nicht mehr nach einer erneuten Rezession in den USA aus, sagte Allen Sinai, Präsident von Decision Economics in New York. Nach der jüngsten Runde von guten US-Konjunkturdaten, vor allem nach dem unerwartet starken Anstieg der Beschäftigtenzahlen im September, erhöhte die Investmentbank Goldman Sachs ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum der USA im dritten Quartal von 2,0 auf 2,5 Prozent. Chefvolkswirt Michael Feroli ging ebenfalls davon aus, dass die «Sorgen hinsichtlich eines Rückfalls in die Rezession im zweiten Halbjahr nachlassen dürften».

Vor diesem Hintergrund zählten Finanzwerte zu den Favoriten. Bank of America etwa kletterten an der Dow-Spitze um 6,44 Prozent auf 6,28 US-Dollar, JPMorgan verteuerten sich um 5,21 Prozent. Alle anderen Indexwerte schlossen ebenfalls im Plus.

Neben den Finanzwerten standen auch die Aktien anderer konjunktursensibler Industrieunternehmen weit oben auf der Kursliste. General Electric (GE) zum Beispiel stiegen um 4,13 Prozent auf 16,14 Dollar. Der Elektrotechnik-Konzern hatte angekündigt, zum ersten Mal in Indien in Erneuerbare Energien investieren zu wollen. Etwas weniger deutlich ging es für die Titel von IBM nach oben, die um 2,32 Prozent vorrückten. Gleichwohl markierten die Anteilsscheine des IT-Konzerns damit ein Allzeithoch. Seit Jahresbeginn steht bei ihnen ein Plus von etwa 25 Prozent zu Buche, wohingegen der Dow in diesem Zeitraum circa 1 Prozent verlor.

Die Papiere von AT&T kletterten am Montag um 2,57 Prozent auf 29,17 Dollar nach oben, nachdem der Telekommunikationsriese Angaben zum Verkauf des neuen iPhones 4S von Apple gemacht hatte. Das Unternehmen berichtete über mehr als 200.000 Vorbestellungen binnen zwölf Stunden. Dies sei ein Rekord für ein neues Apple-Gerät. Die Apple-Titel selbst zogen um 5,14 Prozent an. Innerhalb eines einzigen Tages waren mehr als eine Million Vorbestellungen für das neue Smartphone eingegangen. So viele Vorbestellungen in so kurzer Zeit habe es noch für kein Apple-Produkt zuvor gegeben, sagte Marketing-Chef Philip Schiller.

Die Titel von Sprint Nextel zählten zu den wenigen Verlierern im S&P 500 und brachen um 7,88 Prozent auf 2,22 Dollar ein. Dem Unternehmen droht angesichts der hohen Kosten für den Ausbau des Mobilfunknetzes eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor’s. Zudem hatten viele Analysten mit Blick auf eventuell sinkende Mittelzuflüsse ihr Votum für die Papiere gesenkt. (awp/mc/ps)

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