CH-Verlauf: SMI setzt Erholung vor EZB-Entscheid fort

CH-Verlauf: SMI setzt Erholung vor EZB-Entscheid fort

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag mit festeren Notierungen in den Handel gestartet und hat diese bis am Mittag weiter ausgebaut. Damit setzt sich die Erholung des Vortages fort. Der Leitindex SMI hat zwischenzeitlich sogar die Marke von 5’600 Punkte klar überschritten, wurde in der Folge aber von den Tageshöchstwerten wieder etwas zurückgenommen. Händler verweisen auf die gestiegene Hoffnung am Markt, dass in der Euro-Schuldenkrise schon bald Lösungen präsentiert werden könnten.

Es mache den Anschein, dass die Politik endlich geeignete Schritte gegen die Probleme in der Eurozone unternimmt, hiess es. Bereits am Vortag verliehen den Aktien die von Seiten des IWF gemachten Aussagen zu einer möglichen koordinierten Sanierung der europäischen Banken viel Auftrieb. Nun stiess EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso ins gleiche Horn. Laut Barroso ist die Staatengemeinschaft für eine gemeinsame Aktion zur Rekapitalisierung der Banken. Ab Mittag rücken die Zinsentscheide der Bank of England und der EZB in den Fokus. Ob die EZB die Zinsen senken wird, ist gemäss den Experten sehr ungewiss.

Bis um 12.00 Uhr gewinnt der SMI 1,69% auf 5’598,12 (Tageshöchst: 5’630) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 1,95% auf 833,35 und der Swiss Performance Index (SPI) um 1,59% auf 5’053,04 Zähler.

Finanzaktien und Zykliker gehören auch um die Mittagsstunden immer noch zu den grössten Gewinnern. So steigen etwa Logitech und Syngenta um 3,0% und 3,2% an. Für beide Titel hat die Bank Vontobel das Kursziel erhöht. Syngenta können die starken Avancen des Vortages ausbauen. Nachdem sich zuvor bereits BASF, Dow, Nufarm oder Mosaic positiv zum Marktumfeld geäussert hatten, meldete Syngentas Hauptrivale Monsanto am Mittwochnachmittag einen kleineren Verlust, als von Analysten befürchtet worden war.

Weiter profitieren auch Adecco (+4,2%), Clariant (+3,4%) oder die Luxusgütertitel von Richemont (+2,8%) stark von der sich aufhellenden Stimmung an den Börsen. Swatch (+2,2%) haben in der Aufholjagd gegenüber Richemont etwas an Boden verloren. Merrill Lynch hat das Kursziel gesenkt.

Bei den Finanzwerten steigen Swiss Life um 4,2%, ZFS um 3,2%, Credit Suisse um 2,8% oder UBS um 3,0% in die Höhe. Die Grossbank UBS hat nach dem Betrugsskandal in London weitere personelle Konsequenzen gezogen. So mussten die beiden Co-Leiter des weltweiten Aktiengeschäfts gehen.

Die Indexschwergewichte Roche (+1,1%), Novartis (+1,5%) und Nestlé (+1,0%) haben die Avancen im Handelsverlauf ausgeweitet. Nach wie vor im Minus notieren Nobel Biocare (-1,9%), die von der Citigroup neu zum Verkauf empfohlen werden. Die Konkurrenzpapiere von Straumann wurden ebenfalls auf «Sell» zurückgenommen und geben um 3,5% nach.

Derweil zeigen sich Transocean (+2,0%) von einer Senkung des Kreditratings durch Standard & Poor’s um eine Stufe wenig beeindruckt.

Im breiten Markt hat Sika (Aktie: +4,7%) die spanische Bodenbelagsspezialistin Copsa, an welcher sie bereits 34% hielt, ganz übernommen. Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin habe wahrscheinlich die Marktstellung in Spanien und Portugal zu einem attraktiven Preis stärken können, meinen Marktbeobachter.

Bei Galenica (Aktie: +3,2%) erteilten die EU- und Schweizer Wettbewerbsbehörden dem Joint Venture mit Fresenius Medical Care die Bewilligung. Das Gemeinschaftsunternehmen Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma könne nun den geplanten Ausbau seiner Geschäftstätigkeit in der Behandlung von Nierenpatienten mit Eisenmangel in Europa und in weiteren Ländern fortsetzen, hiess es.

Bei Basilea (Aktie: +7,8%) wird die Aktionärin HBM aktiv. An einer ausserordentlichen Generalversammlung sollen drei von ihr benannte, unabhängige Vertreter in der Basilea-VR gewählt werden. Ausserdem wird die Prüfung eines Aktienrückkaufprogramms gefordert.

LifeWatch haben etwas an Gewinndynamik eingebüsst, legen aber immer noch 7,5% zu. Der Telemedizinanbieter machte am Vorabend ein Abkommen mit dem amerikanischen Ärztenetzwerk Heritage Provider Network in Südkalifornien bekannt. (awp/mc/pg)

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