CH-Verlauf: Schwächer über Tagestief

CH-Verlauf: Schwächer über Tagestief

Zürich – Die Schweizer Börse tendiert gegen Mittag zum Wochen- und Quartalsanfang zwar über Tagestief aber dennoch deutlich schwächer. Schwache Vorgaben aus Übersee und Sorgen über die jüngsten Entwicklungen in der Eurokrise würden den Markt belasten, hiess es unter Beobachtern. Vor diesem Hintergrund habe der leicht über den Erwartungen ausgefallenen Einkaufsmanagerindex in Europa nicht gross zu beleben vermocht. Am Nachmittag könnte noch der stark beachteten Einkaufsmanagerindex aus den USA Impulse liefern. Daneben treffen sich die Euro-Finanzminister in Luxemburg, um über den Rettungsfonds EFSF und die Finanzhilfen für Griechenland zu sprechen.

Zu den negativen Impulsen von der Wall Street und aus Asien kommen noch schlechte Nachrichten rund um die Eurokrise. So hat die griechische Regierung über das Wochenende angekündigt, das Sparziel dieses Jahr zu verfehlen, will aber mit dem Stellenabbau in der Verwaltung fortfahren. Weiter hat in der Slowakei die mitregierende Partei SaS massiven Widerstand gegen die Aufstockung des Euro Rettungsschirms angekündigt, für den die Zustimmung der 17 Euro-Staaten erforderlich ist. Entsprechend ist die Gemeinschaftswährung im frühen Montagshandel gegenüber dem Dollar phasenweise auf den tiefsten Stand seit acht Monaten gesunken.

Gegen 12.50 Uhr verliert der SMI um 1,15% auf 5’468,01 Punkte, liegt aber wieder über dem bisherigen Tagestief bei 5’427 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 1,30% auf 808,91 Punkte nach und der Swiss Performance Index (SPI) um 1,16% auf 4’948,54 Punkte.

Europaweit verlieren die wichtigsten Handelsplätze indessen deutlicher, haben sich aber ebenfalls von den Tiefstwerten erholt. Angesichts der wieder gestiegenen Verunsicherung in der Eurokrise und den anhaltenden Konjunktursorgen sind vor allem Finanztitel und zyklische Werte deutlich unter Druck. So verlieren die Grossbankaktien CS (-3,3%) und UBS (-2,4%) deutlich. Auch Julius Bär (-1,8%) notieren überdurchschnittlich tiefer.

Im Finansektor gibt es ebenfalls deutliche Abgaben für Swiss Life und ZFS (je -2,8%). Bâloise (-1,4%). Swiss Re (-1,1%) geben etwas weniger nach. Der Rückversicherer hat den früheren CEO und heutigen Chairman des US-Versicherers MetLife, Robert Henrikson, zur Wahl in den Verwaltungsrat nominiert.

Unter den zyklischen Werten fallen Clariant (-2,9%), Lonza (-2,8%), Transocean (-2,5%) und Adecco (-2,1%) durch grössere Verluste auf.

Die Luxusgüteraktien Swatch (-2,7%) und Richemont (-1,2%) gehören ebenfalls zu den Verlierern. Allerdings hält Goldman Sachs die Luxusgüteraktien Richemont und Swatch nach den jüngsten, deutlichen Abgaben für zu tief bewertet. So zählen die Goldman-Sachs-Analysten Richemont neu zu den «top picks» und hat für Swatch das «Buy»-Rating bestätigt.

Defensiven Titel wie Nestlé (-0,3%) und Roche (-0,8%) kommen etwas besser weg. Novartis (-1,2%) verliert durchschnittlich.

Für Sonova (-1,8% auf 81,30 CHF) hat Exane BNP das Kursziel auf 80 CHF gesenkt, die Einstufung mit «neutral» indessen beibehalten.

Gegen den Trend zulegen können im SMI/SLI Holcim (+3,0%). Die Zürcher Kantonalbank hatte die Titel des Baustoffkonzerns am vergangenen Freitag auf «Übergewichten» hochgestuft und die Titel in ihr Aktienportfolio «Schweiz Standardwerte» aufgenommen – auf Kosten von Geberit. Auf tiefem Kursniveau gesucht sind zudem Logitech (+1,7%). Auch Kühne+Nagel (+0,8%) zählen zu den wenigen Gewinnern.

Im breiten Markt fallen New Venturetec (-18,4%), Perfect (-7,7%) und Edisun (-7,2%) durch grössere Abgaben auf. Gewinne gibt es indessen für BT&T (+16,1%). Gegen BT&T Asset Management bzw. gegen den VRP und CEO Walter Meier hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um die Beamtenversorgungskasse (BVK) Anklage erhoben.

Tecan (-2,8% auf 63,45 CHF) verlieren weiter etwas an Terrain, nachdem die Titel am vergangenen Freitag infolge von Verzögerungen bei einem Projekt um 6,8% verloren hatten. Die Bank Vontobel hat in der Folge die Einstufung der Titel auf «Hold» und das Kursziel auf 68 CHF zurückgenommen.

Implenia (-0,9%) verlieren nach grösseren Rochaden im Top Management unterdurchschnittlich. In der neuen Besetzung sieht sich die Konzernspitze für die Herausforderungen besser gerüstet. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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