EU-Ausblick: Gewinnmitnahmen dürften Kurse belasten
Paris – Die Börsen in Europa werden an diesem Freitag voraussichtlich mit leichten Verlusten in den letzten Handelstag des dritten Quartals starten. Hoffnung auf beherzte Schritte zur Lösung der Euro-Schuldenkrise haben die Märkte seit Wochenbeginn gestützt. Vor dem Wochenende steigt laut Händlern nun aber die Gefahr von Gewinnmitnahmen. In Asien sorgten diese zusammen mit schwächeren Vorgaben aus den USA bereits für überwiegend niedrigere Notierungen. Der Future auf den EuroStoxx 50 deutet eine um 0,73 Prozent tiefere Eröffnung des Eurozonen-Leitindex an.
Am Donnerstag hatte der EuroStoxx 1,6 Prozent zugelegt. Damit beträgt der Wochengewinn bislang 9,2 Prozent – der stärkste Anstieg seit Ende November 2008. IG Index erwartet den britischen FTSE 100 an diesem Morgen um 0,60 Prozent schwächer. Trotz eines Rücksetzers von 0,40 Prozent am Vortag hat der Index bisher einen Wochengewinn von 2,6 Prozent erzielt, den grössten seit Anfang Juli.
Wegen des kräftigen Wochenplus› könnten viele Anleger versucht sein, ihre Gewinne zu versilbern, sagten Händler. Am Nachmittag dürften neue US-Konjunkturdaten starken Einfluss auf das Geschehen nehmen. Beachtenswert sei vor allem der Chicago-Einkaufsmanagerindex, sagte Marktstratege Ben Potter von IG Markets.
Unterdessen ist die Zahl der Euroländer, die den erweiterten Euro-Rettungsschirm EFSF gebilligt haben, nach dem positiven Votum des Bundestages weiter gestiegen. Zypern und Estland stimmten am Donnerstagabend dafür, so dass nun 12 von 17 Ländern den Schritt gebilligt haben. An den Märkten dürften daher erneut die Bankentitel im Fokus stehen. Zudem stufte die UBS die Aktie des französischen Geldinstituts Societe Generale auf «Neutral» ab. (awp/mc/ps)